Ökosystemleistungen (ÖSL) umfassen alle Leistungen, die Menschen von Ökosystemen beziehen. Das Konzept der ÖSL liefert politikrelevante Informationen über die nachhaltige Nutzung von Ökosystemen, um deren Fähigkeit zur Bereitstellung von ÖSL für künftige Generationen zu sichern. Es ist daher in vielen Bereichen des Umweltmanagements und der Umweltpolitik zu einem Schlüsselkonzept geworden. Ein Idealfall der ÖSL-Forschung deckt das gesamte sozial-ökologische System ab, unter Berücksichtigung aller Verknüpfungen und gegenseitigen Interaktionen. Die bisherige Forschung weist jedoch einige Schwächen auf, darunter ein Mangel an Wissen und Anwendung (1) von Wirkungspfaden des Menschen auf die Versorgung mit ÖSL, (2) der ÖSL-Modellierung und -Kartierung mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung, (3) von Beziehungen und Interaktionen zwischen ÖSL, (4) von Interaktionen und Feedbackschleifen zwischen sozialen Systemen und Ökosystemen, (5) trans- und interdisziplinärer Studien, (6) bei der Bewertung von ÖSL und (7) konkreter Managementstrategien. Diese Dissertation soll einen Beitrag zu mehreren dieser Forschungslücken leisten: Erstens liefert sie weitere Erkenntnisse darüber, wie sich der sozioökonomische Wandel in den österreichischen Alpen auf die Ökosysteme und ihre Fähigkeit, ÖSL zu liefern, ausgewirkt hat, wobei zeitverzögerte Effekte („time-lag effects“) und die räumliche Heterogenität der Landschaft berücksichtigt werden. Zweitens wird ein neues agentenbasiertes Modell (ABM) zur ÖSL-Bewertung vorgestellt, das gegenseitige Interaktionen und Feedbackschleifen von sozialen Systemen und Ökosystemen (bzw. ÖSL-Nachfrage und -Angebot) berücksichtigt. Das ABM wurde auf eine Fallstudie in den italienischen Alpen angewandt, wobei von ÖkologInnen und SoziologInnen mit Hilfe von Experteninterviews und Stakeholder-Workshops ausgearbeitete Szenarien der Landnutzung und des Tourismus sowie des Klimawandels evaluiert wurden. Die Arbeit integriert trans- und interdisziplinäre Meth, The ecosystem service (ES) concept evaluates all benefits that people obtain from ecosystems. It provides policy-relevant information on the sustainable use of ecosystems in order to maintain their capacities to provide ES for future generations. The ES concept has therefore become key in many areas of environmental management and policy. An ideal case of ES research would cover the whole social-ecological system (SES), including the social system, the ecosystem and all interlinkages and mutual interactions between the two. However, several deficiencies have arisen in previous studies of ES research into SESs, including a lack of knowledge and application of (1) impact pathways of humans on ES supply, (2) modelling and mapping at high temporal and spatial resolution, (3) relationships and interactions between ES, (4) interactions and feedback loops of social systems and ecosystems, (5) trans- and interdisciplinary studies, (6) valuation of ES, and (7) concrete management strategies. This PhD thesis aims to contribute to several of these research gaps: Firstly, it provides further insights into how socio-economic change in the Austrian Alps has impacted ecosystems and their capacity to supply ES, considering time-lag effects and the spatial heterogeneity of the landscape. Secondly, it presents a new agent-based model (ABM) for ES assessments considering mutual interactions and feedback loops of social systems and ecosystems (respectively, ES demand and supply). The ABM was applied to a case study in the Italian Alps, and relevant scenarios of land use and tourism, as well as climate changes, were elaborated by ecologists and sociologists with the help of expert interviews and stakeholder workshops. The thesis integrates trans- and interdisciplinary methods and strengthens the application of the ES concept in social-ecological research. The empirical and methodological findings can assist policy-makers and land and water managers. In particular, the ABM developed can, presented by Lisa Huber, Kumulative Dissertation aus drei Artikeln, Dissertation Universität Innsbruck 2020