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An der eisenzeitlichen Bevölkerung von Monte Bibele (Bologna, Italien) wird der Gesundheitszustand untersucht. Am häufigsten ist die Wirbelsäule von krankhaften Veränderungen betroffen: Gespaltener Atlas, Spina bifida des Sacrums, Sacralisation des 5. Lumbarwirbels, Arthrose. Auch im Hüft-, Ellbogen-, Schulter- und Kniebereich konnte Arthrose beobachtet werden. Brüche sind nicht selten. Ebenso konnten Periostitis and Osteoporose sowie ein vermutlicher Fall von Akromegalie beobachtet werden. Die Mehrzahl der in der Bevölkerung von Monte Bibele vorhandenen pathologischen Veränderungen dürften auf Alterungsprozesse oder auf Belastung durch körperliche Arbeit zurückzuführen sein.

Zahnkrankheiten und -abnutzung bieten wertvolle Informationen bezüglich Ernährung und Nahrungszubereitung in früheren menschlichen Bevölkerungen. In dieser Untersuchung werden die Zähne einer eisenzeitlichen Bevölkerung von Monte Bibele (Bologna) analysiert, um ihre Ernährungssituation zu rekonstruieren. Frequenz und Verbreitung von Zahnkaries lassen auf einen beträchtlichen Konsum von Kohlenhydraten schließen, was mit der angenommenen agrarischen Lebensweise dieser Bevölkerung in Einklang steht. Zahnsteinbildungen sprechen für einen gewissen Proteinanteil in der Ernährung. Die Häufigkeit von antemortalen Zahnverlusten sowie von Zahnabszessen stimmen mit den Befunden bezüglich Karies und Steinbildungen überein. Insgesamt zeigte sich eine beträchtliche vegetabilische Komponente in der Nahrungszusammensetzung der Monte Bibele-Bevölkerung, deren Wirtschaftsweise vorwiegend agrarisch war. Eine diachronische Variation in der Frequenz der untersuchten Zahnmerkmale weist schließlich auf Veränderungen der Ernährung im Verlauf der Zeit hin.

Um zur Aufstellung einer Verteilungskarte des Bf-Polymorphismus in Italien beizutragen, wurden eine Reihe von Populationsstichproben aus verschiedenen Regionen Italiens mit insgesamt 2033 Individuen typisiert. Diese Stichproben stammen aus Bologna, Potenza und Matera, Media Valle del Sangro (Chieti) sowie Nord-, Mittel- und Südsardinien. Es wurde eine neue Typisierungsmethode verwendet, die auf Zelluloseacetatelektrophorese mit Immunofixation und Coomassie Blau-Färbung beruht. Die Ergebnisse lassen deutliche regionale Unterschiede in der Verteilung der Bf-Phänotypenhäufigkeiten und -Allelfrequenzen in Italien erkennen. Bemerkenswert ist u. a. die relativ hohe Bf*S-Frequenz und die geringe Bf*F-Frequenz in Potenza. Die sardischen Stichproben unterscheiden sich klar von denen des italienischen Festlandes. Dies scheint durch die insgesamt geringe Bf*S-Frequenz in Sardinien sowie die außergewöhnlich hohe Frequenz des seltenen Bf*F1-Allels auf dieser Insel bedingt zu sein.

Es werden einige Probleme bezüglich der Untersuchung und Verwendung diskontinuierlicher Schädelmerkmale in der Anthropologie diskutiert. Basierend auf Untersuchungen einer umfangreichen Skelettsammlung aus Siena (Toskana, Italien) sowie auf Literaturdaten werden im einzelnen die Bedeutung von Geschlecht, Alter und Lateralität dieser Merkmale erörtert. Es kann herausgestellt werden, daß Lateralität und Geschlecht getrennt berücksichtigt werden sollten. Das Alter erwachsener Individuen scheint in bezug auf das Auftreten dieser Merkmale keine Rolle zu spielen.