Nach Einfuhrung der kornealen nahtfreien Operationstechnik entstand der Eindruck, das wesentlich seltener Fibrinreaktionen nach IOL-Implantation auftraten. Methode: Zur statistischen Uberprufung wurden die letzten 2056 Kataraktoperationen mit Linsenimplantation retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Unter 2056 Patienten nach Staroperation fanden sich insgesamt 152 (7,4%) Fibrinreaktionen, und zwar nach extrakapsularer Operation mit vernahtem 12-mm-Korneoskleralschnitt (n=586) 12,8%, nach Phakoemulsifikation (PE) mit vernahtem 6,5-mm-Korneoskleralschnitt (n=546) 7,0% und nach Phakoemulsifikation mit unvernahtem 4,1-mm-Kornealschnitt nur 3,9%. 56% der Patienten mit Fibrinreaktion wiesen einen Diabetes mellitus, 13% hintere Synechien nach Uveitis, 11% ein Glaukom und 10% ein Pseudoexfoliationssyndrom auf. Bei Diabetes ohne Retinopathie (n=198) kam es in 27% nach extrakapsularer Operation (12 mm), in 12% nach PE mit (6,5 mm) und in 8% nach PE ohne vernahtem Schnitt (4,1 mm) zur Fibrinreaktion. Bei nicht proliferativer diabetischer Retinopathie (n=80) wurde in 32% nach extrakapsularer Operation, in 17% nach PE mit (6,5 mm) und in 9% nach PE ohne vernahtem Schnitt (4,1 mm) eine postoperative Fibrinbildung beobachtet. Nach unkomplizierter extrakapsularer Operation (n=341) betrug die Zahl der Fibrinreaktionen bei routinierten Mikrochirurgen (Operationsdauer 50 min) 22,4%. Die intraokulare Applikation von 25 µg tPA (Tissue-Plasminogen-Aktivator) stellte die effektivste Therapie dar. Schlusfolgerung: Die nahtfreie korneale Kleinschnittchirurgie gewahrleistet bei kurzer Operationszeit die wenigsten postoperativen Fibrinreaktionen.