1. Familiäres Prostatakarzinom und genetische Prädisposition
- Author
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Matthias Jahnen, Valentin H. Meissner, and Kathleen Herkommer
- Subjects
Gynecology ,Familial prostate cancer ,03 medical and health sciences ,medicine.medical_specialty ,0302 clinical medicine ,Geriatric care ,business.industry ,030220 oncology & carcinogenesis ,Urology ,030232 urology & nephrology ,medicine ,Genetic predisposition ,business - Abstract
Eine positive Familienanamnese (mindestens ein erstgradig betroffener Verwandter) haben 20 % aller Prostatakarzinompatienten und bei einem Teil dieser Patienten wird eine genetische Ursache angenommen. Eine Literaturrecherche und Analyse der Studien mittels PubMed und Embase zur Inzidenz, Diagnose und klinischem Verlauf des familiaren im Vergleich zum sporadischen Prostatakarzinom (PCa) sowie mogliche genetische Ursachen wurden durchgefuhrt. Das Risiko einer Prostatakrebserkrankung hangt u. a. von der Anzahl, dem Verwandtschaftsgrad und dem Erkrankungsalter der Manner in der Familie ab. Davon abhangig ist die Inzidenz erhoht und das Diagnosealter fruher im Vergleich zum sporadischen PCa. Der Verlauf des familiaren ist meist dem des sporadischen PCa vergleichbar, jedoch bei Vorliegen einer Keimbahnmutation ist es aggressiver und bedarf einer intensivierten Therapie. Zur Risikoeinschatzung ist das Erheben einer detaillierten Familienanamnese essentiell, ggf. auch die Erstellung eines Stammbaums inklusive der Karzinomanamnese der Familie. Bei Verdacht auf eine Hoch-Risiko-Familie sollte eine genetische Beratung durchgefuhrt werden und die PSA-Screeningintervalle (prostataspezifisches Antigen) jahrlich und bereits ab dem 40. Lebensjahr durchgefuhrt werden. Bei Nachweis einer Keimbahnmutation kann eine intensivierte PCa-Therapie aufgrund eines aggressiveren Verlaufs notig sein.
- Published
- 2021