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Die hier vorgestellte Arbeit grundet sich auf das Buchkapitel 21 „Mediastinum: Bronchialkarzinom und mediastinale Lymphadenopathien“ im „Kursbuch Endosonografie“ [Herausgeber: Jenssen C, Gottschalk U, Schachschal G, Dietrich CF, Thieme 2014]. Der Artikel ist Teil einer Sequenz von Publikationen, die sich mit bildgebenden Techniken zur Abklarung pneumologischer Fragestellungen auseinandersetzt.

Endoskopische und bildgebende Technologien befinden sich in einer Phase ausergewohnlichen Innovationsdruckes durch die Anderungen der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Diagnostische Effizienz und Asthetik sind einander erganzende Kategorien von Bildgebung und Endoskopie. Kunstlerische Elemente sind dabei auch Ausdrucksformen einer gesunden und ausgeglichenen Lebensform und somit auch von Harmonie und Heilung. Die vorliegende Arbeit beleuchtet aus mehreren Perspektiven das kraftvolle Wechselspiel zwischen den zwei primar dichotom erscheinenden Disziplinen Kunst und Wissenschaft und diskutiert den Zusammenhang zwischen Asthetik und Kognition in Endoskopie und Bildgebung.

Die ersten Versuche, flexible Endoskopie und Ultraschall in einer Methode zusammenzufuhren, wurden 1978 unternommen. 35 Jahre spater hat sich der endoskopische Ultraschall (EUS) zu einer faszinierenden interdisziplinaren diagnostischen und interventionellen Methode auf hohem technologischem Niveau entwickelt. Die Anzahl endosonografischer Publikationen nimmt deutlich zu, in einem Jahreszeitraum wurden mehr als 700 wissenschaftliche Arbeiten zum EUS veroffentlicht. Daruber hinaus hat die wissenschaftliche und methodische Qualitat der endosonografischen Literatur im letzten Jahrzehnt substanziell zugenommen. Der EUS ist heute als ein entscheidender Bestandteil der modernen klinischen Praxis akzeptiert. Gegrundet auf uberzeugende wissenschaftliche Evidenz hat die Methode ihren Platz in den Leitlinien medizinischer Fachgesellschaften gefunden. Jungere Fortschritte der EUS-Technologie wie der kontrastverstarkte EUS (CE-EUS) und die Real-Time-Elastografie (RTE) haben das Potenzial, die diagnostische Genauigkeit des EUS fur die Differenzialdiagnose von gastrointestinalen und Pankreaslasionen und fur das Staging gastrointestinaler und pulmonaler Malignome weiter zu verbessern. Auf der Grundlage einer systematischen Analyse der aktuellen EUS-Literatur werden die wichtigsten Fragestellungen und Entwicklungen des diagnostischen EUS und der EUS-gestutzten Feinnadelaspiration (EUS-FNA) diskutiert.

Wahrend des 11. Endosonografietages Berlin-Brandenburg ( www.eus-bb.de ) fuhrten wir eine Befragung der Teilnehmer zu sieben einzelnen Videoaufzeichnungen einer Endosonografie des Pankreas durch. Die Teilnehmer wurden befragt, ob die Videosequenz die Diagnose einer chronischen Pankreatitis erlaubt und welche Kriterien diese oder eine alternative Diagnose nahelegen. Der κ-Koeffizient, der die Interobserver-Ubereinstimmung der 76 Teilnehmer der Befragung beschreibt, war mit 0,28 gering. Ausgehend von den Fallen des interaktiven Video-Quiz, die in dieser Ausgabe von Endoskopie heute auch als Endosonografie-Quiz wiedergegeben sind 1 , werden die endosonografischen Diagnosekriterien der chronischen Pankreatitis und die differenzialdiagnostischen Erwagungen diskutiert. Die bildgebende Diagnostik der chronischen Pankreatitis beruht auf Parenchym- und Gangkriterien. Daher ist der endoskopische Ultraschall (EUS) die Methode mit der hochsten diagnostischen Sensitivitat, die allerdings durch eine im Vergleich zum bisherigen „Goldstandard“ der bildgebenden Diagnostik, der endoskopischen retrograden Cholangiopankreatografie (ERCP), geringere Spezifitat erkauft wird. Die diagnostische Wertigkeit und Priorisierung der endosonografischen Kriterien der chronischen Pankreatitis sind Gegenstand einer lebhaften wissenschaftlichen Diskussion, die zur Publikation der Rosemont-Konsensuskriterien 2 fuhrte.