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Im ersten Teil des Aufsatzes werden quartärgeologisch-bodenkundliche Untersuchungsergebnisse an Aufschlüssen der linksrheinischen Niederterrasse bei Basel vorgelegt. Im zweiten Teil werden Resultate mikromorphologischer Analysen an archäologischen Sedimenten der Fundstelle Basel-Gasfabrik diskutiert. Aufgrund der künstlich gekappten Bodenprofile steht fest. dass zu Beginn der latenezeitlichen Besiedlung ein beträchtlicher Abtrag von Bodenmaterial stattgefunden hat. An der Basis der archäologischen Schichtenfolge liess sich indessen mehrfach ein Stampflehmboden beobachten, der mit Hausstrukturen in Verbindung gestanden haben muss.

Vom Frühjahr 2002 bis zum Frühjahr 2003 wurde in der Liegenschaft Münsterplatz 1+2 eine Grabung durchgeführt, bei der ein Teilstück der spätlatène- und frühkaiserzeitlichen Strasse, die auf den Münsterhügel führte, untersucht wurde. Dank der vorliegenden interdisziplinären Auswertung konnten insbesondere Fragen zur Datierung, zur Strassenbautechnik und zur Bedeutung der Strassen für die Entwicklung des Münsterhügels als Siedlungsplatz beantwortet werden.

Der Rhein bildet seit je die Lebensader nicht nur der Stadt Basel, sondern auch ihrer ur- und frühgeschichtlichen Vorgängersiedlungen. Funde und archäologische Strukturen sind in geologische Ablagerungen eingebettet, die allesamt Zeugnisse der Geschichte des Rheintales sind. Bei der Erforschung der Geschichte des Rheins und der an seinen Ufern lebenden Menschen sind archäologische und geowissenschaftliche Erkenntnisse aufs Engste miteinander verknüpft.

Berichte zu den archäologischen Untersuchungen der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt im Jahr 2014.

Berichte zu den archäologischen Untersuchungen der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt im Jahr 2011.

Die Ausgrabung fand im praktisch nicht überbauten Hofareal statt. Die Kulturschichten waren hier ausserordentlich gut erhalten und hatten eine durchschnittliche Mächtigkeit von fast 3 Metern. Die Ränder des an der nördlichen Spitze des Basler Münsterhügels gelegenen Martinskirchsporns fallen steil zu Rhein und Birsig hin ab. Aufgrund der natürlichen Schutzlage wurde dieser Teil des Plateaus bereits in der späten Bronzezeit (um 1200-800 v. Chr.) zur Befestigung ausgebaut. Kontinuierlich bis heute besiedelt wurde der Basler Münsterhügel jedoch erst ab der Spätlatenezeit (ca. 80/70 v. Chr.) Auf der Ausgrabung konnten Zeugnisse aus 3000 Jahren Besiedlungsgeschichte erfasst werden.

Die Stadt Basel, in der Südostecke der oberrheinischen Tiefebene gelegen, grenzt im Westen an die Ausläufer des Sundgauer Hügellandes, dessen lössbedeckte Anhöhen bedeutende quartärgeologische Archive darstellen. Einzig die geologischen Beobachtungen in Riehen-Gerhalde (CH), einem rechtsrheinischen Aufschluss am Eingang des Wiesentals, lieferten erste Anhaltspunkte zur komplexen Abfolge der Löss-Schichten über den dort anstehenden Hochterrassenschottern. Mit neuen Profilaufschlüssen bei Sierentz (F), das linksrheinisch nur 10 km nordwestlich von Basel entfernt ist, ergab sich die Möglichkeit, Lössablagerungen über der Hochterrasse, d. h. in vergleichbarer geomorphologischer Situation zu dokumentieren, und so die quartärgeologische Datenbasis für den Raum Basel zu erweitern.

Berichte zu den archäologischen Untersuchungen der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt im Jahr 2004.

Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich eingehend und unter verschiedenen Gesichtspunkten mit den beiden älteren Grossbasler Stadtmauern, der Burkhardschen aus dem späten 11. Jahrhundert und der Inneren Stadtmauer aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Während von der ersten Stadtmauer Bau-Anlass und ungefähre Entstehungszeit bekannt sind, die Mauer archäologisch jedoch bis 1976 nirgends nachgewiesen werden konnte, fehlen bis heute historische Quellen zum Bau der Inneren Mauer, die sich im Stadtgefüge jedoch stets klar abzeichnete. Bereits früher ausführlich publizierte Befunde von einzelnen Fundstellen werden zusammenfassend dargestellt, während die Stadtmauerbefunde von bisher nur überblicksartig veröffentlichten Fundstellen ausführlich dokumentiert werden. Der zweite Teil beinhaltet die Diskussion der Ergebnisse geologischer Studien an grossen Abschnitten der Burkhardschen und der Inneren Stadtmauer.

Im Jahre 1999 wurde aus dem Aushub einer Baugrube in der Flur Gehrhalde in Riehen (BS) ein knapp 13 Zentimeter langer, aus alpinem Metaquarzit gefertigter Chopper geborgen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die geologisch-pedologischen Untersuchungen sowie die naturwissenschaftlichen Altersbestimmungen nicht alle Imponderabilien, welche mit der Datierung des Choppers aus Riehen in das Altpaläolithikum verknüpft sind, ausräumen konnten. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Chopper nicht in situ gefunden wurde und nicht mit anderen Funden vergesellschaftet war.

The effects of human trampling on sandy-loamy surfaces are presented, based on two experimental series. The scientific analysis of the experiments allows statements on type, intensity and tendency of the changes of microstructure in humid and dry sediments. Micromorphological analyses prove that the trampling phenomena which can be detected microscopically are concentrated in zones near the surface or up to a depth of 3 cm at the most. The microstructural changes in humid sediments are more significant and generally reach somewhat deeper. In dry conditions the effects of trampling are limited to a few millimetres just below the activity surface, while compared to humid sediments, a stronger fragmentation of the components becomes apparent. A field test on the intensively trodden excavation site of Basel-Gasfabrik over a six week period resulted in an accumulation of 5 to 8 cm of reworked soil material brought in by trampling. The second part of the paper deals with well preserved archaeological occupation surfaces, comparing their characteristics with the results obtained from the experimental series. The processes defined by Gé et al. (1993), that have an effect on an activity surface, such as accumulation, depletion, transformation and redistribution, were qualified for each archaeological feature. Experiments, archaeological evidence and literature research prove that the microscopically detectable characteristics of trampling can manifest themselves in microstructure, in the occurence of horizontal cracks and horizontally oriented components, in crust formation, in deformation and reorganisation phenomena and in the results of mechanical influences (rounding, crushing or destruction of components). In this, our observations correspond with the results of former analyses by Courty et al. (1994). In addition, with the evidence of interlaced silty intercalations they provide a little known microstructural characteristic which also indicates trampling. Betr. das Ausgrabungsgelände Basel-Gasfabrik

Ein Lehmlager (Löss) in einer wenig tiefen Erdgrube unter einem Haus des 19. Jh. entpuppte sich dank geologischer Untersuchungen als mutmassliches Hafnerlehmdepot. Funde, insbesondere Ofenkeramik, datieren diesen Befund ins späte 13./ frühe 14. Jh. Ein neu interpretierter Altfund des Jahres 1906 aus der Aeschenvorstadt 2 (ehemals 10) erbrachte einen gleichartigen Befund.Weitere Überlegungen betreffen die Nutzung der Liegenschaft durch Hafner und Bäcker sowie die frühe Baugeschichte der Steinenvorstadt und ihren Namen.

Die vorgestellten Ofenkacheln stammen aus den Gebäuden des ehemaligen St. Leonhardsstiftes (Leonhardskirchplatz 7) . Die dazugehörigen Öfen wurden anlässlich eines Umbaus abgebrochen und als Bauschutt im Boden eingelagert. Die Kachelbruchstücke liessen sich mindestens 198 Kachelindividuen zuweisen. Aus 126 Kacheln konnte eine Ofenrekonstruktion vorgenommen werden. Die Besonderheit des Ofenkörpers besteht in der Kombination verschiedener Dekorationstechniken. So setzen sich die Sichtflächen der Eckkacheln aus zwei in Schablonentechnik aufgetragenen Kreismustern und einer reliefierten Ecklisene zusammen. Die Kacheln datieren aus der Zeit um 1600. Sie dokumentieren den hohen technischen Stand der baslerischen Hafnereiproduktion und liefern eine Fülle aufschlussreicher Informationen über dieses Handwerk.

Im Mittelpunkt des Artikels steht der ins Mittelalter datierende Latrinenschacht, der in der Südwestecke der Parzelle zum Vorschein kam. Die interdisziplinäre Aufarbeitung dieses Befundes umfasst die mikromorphologische Untersuchung von Bodenproben zur lokalen Charakterisierung der Sedimente, die Interpretation des osteologischen Materials und der botanischen Makroreste hinsichtlich Ernährungsgewohnheiten und landwirtschaftlicher Aktivitäten sowie die Datierung des Befundes anhand der geborgenen archäologischen Funde.

Die Inhalte von 12 spätlatènezeitlichen Gruben aus der Fundstelle Basel-Gasfabrik wurden mikromorphologisch untersucht, um Hinweise zur Genese und Taphonomie der Sedimente zu erhalten.