Search

In Zeiten von Inflation und sparsameren Kunden sind starke Loyaltyprogramme wichtiger denn je, um Kunden bei der Stange zu halten. Abseits der etablierten Pfade winken digitale Konzepte, die ganz neue Wettbewerbsvorteile versprechen.

Das Metaverse scheint auch im neuen Jahr so greifbar wie ein Stück Seife unter der Dusche. Wichtiger sind 2023 die Technologien hinter dem Hype-Begriff. So lautet jedenfalls die Prognose von Marilyn Repp, die sich mit der Digitalisierung des Handels beschäftigt. Sie erklärt, welche Entwicklungen Entscheider in der Branche im Auge haben sollten.

Die Entwicklung des Metaverse wird keine zehn bis 15 Jahre in Anspruch nehmen. Der Lebensmittelindustrie und -handel rät Mark Wächter deshalb, das Thema anzugehen. Wächter leitet das Ressort Metaverse im Bundesverband Digitale Wirtschaft und erklärt, welche Themen für Unternehmenslenker wichtig werden.

Katjes setzt verstärkt auf den Einsatz von NFTs zur Kundenbindung. Aktuell ist eine neue Kollektion aus Baby-Einhörnern gestartet. Erstmals bietet der Süßwarenhersteller die digitalen Unikate auch Kunden an, die nicht per Kryptowährung bezahlen wollen.

NFTs werden mittelfristig eine hohe Relevanz für die Markenkommunikation und Treueprogramme haben. Großes Potenzial dürfte im Konsumgüterbereich bestehen.

Metawas? Für manche Experten ist der Hype im Jahr 2023 tot. Doch die Technik hinter dem Begriff kann den Handel verändern. Mit Walmart, aber auch Kaufland und Co. wagen bereits einige Größen der Branche den Aufbruch ins Metaverse – und versuchen, ihre Marke in eine neue Welt zu tragen. Marilyn Repp vom Mittelstand-Digital Zentrum Handel erklärt, was bei solchen Aktionen wichtig ist.

Das Metaverse spaltet die Wirtschaft. Befürworter wie Unternehmensberater Björn Ognibeni sehen schon heute Chancen für die Food-Branche. Kritiker wie Mediastratege Ralf Scharnhorst raten eher zur Vorsicht beim Einsatz von Budgets in virtuellen Welten. In einem Schlagabtausch zeigen sie, welche Bandbreite an Meinungen es aktuell zum Thema gibt.

Viele Marketingentscheider wollen 2023 mehr mit dem Thema Metaverse experimentieren. Sie erhoffen sich vor allem Kontakt zu neuen Zielgruppen. Das ist das Ergebnis von neuen Umfragen, die möglichen Anwendungsfeldern, aber auch Schwierigkeiten nachspüren.

Gaming und E-Sport sind in Deutschland inzwischen ein Milliardengeschäft, in dem bereits viele Wirtschaftsgrößen mitmischen. Nach der Industrie hat jetzt auch der Lebensmittelhandel das Thema für sich entdeckt. Dabei nutzen Aldi, Kaufland, Rewe und Co. unterschiedliche Strategien, um ihre Zwecke zu erreichen.

Während die Bundesbürger nur eine vage Vorstellung von einem Metaverse haben, sind sie in der digitalen Spielewelt vielfach bereits angekommen. Dort winkt laut den Experten des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) bereits ein enorm effizienter Kontaktpunkt.

Der Hype um Non-Fungible Token (NFT) erfasst auch die Food-Branche. Vor allem Hersteller von Marken- und Lifestyleprodukten experimentieren mit digitalen Vermögenswerten. Der Süßwarenhersteller Katjes berichtet von ersten Erfolgen – doch es gibt auch Risiken.

Es gibt einen neuen Goldrausch, sagt Mark Wächter, Initiator des neuen Ressorts Metaverse beim Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Im Gespräch mit der LZ spricht er über Bedenken gegen den Hype und erklärt, worauf die Foodbranche bei ersten Schritten in digitale Parallelwelten achten sollte.

Clemens Bauer, Marketingleiter bei Rewe, sieht im Bereich Gaming viel Potenzial und glaubt nicht an das Klischee des „Nerds“. Er verrät, wie sich die Zielgruppe mit Erfolg ansprechen lässt und welche Geschäftsfelder davon besonders profitieren.

Trotz Inflation wollen zwei Drittel der Konsumenten in der D-A-CH-Region ihren Einkauf klimafreundlich gestalten. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage des Mafo-Instituts Appinio. Dabei ging es auch um Klimasiegel auf Lebensmitteln.

Virtuell statt stationär: Die Corona-Pandemie hat die Einkaufsgewohnheiten der Deutschen nachhaltig zugunsten des E-Commerce verschoben. Nun kündigt sich mit dem Metaverse bereits die nächste Evolutionsstufe des Internets an. Dort entsteht auch Platz für erste Testkonzepte und neue Geschäftsmodelle der Food-Branche.

Aktive und ehemalige Profi-Fußballer investieren ihr Geld immer häufiger in junge Unternehmen. Beliebt sind vor allem Tech-Startups. Aber auch im Food-Geschäft spielen mittlerweile ein paar bekannte Gesichter mit.

Das Metaverse wird wegen seines Bedarfs an Rechenpower ein Klimakiller. Davon gehen jedenfalls Skeptiker der Technologie aus. Wie die Klimabilanz wirklich ausfällt, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschätzen, sagen Experten. Sie halten aber auch positive Effekte auf den CO2-Ausstoß für möglich.

Auf der Reise ins Metaversum steht die deutsche Wirtschaft noch am Anfang. Doch schon jetzt sollte sich der Lebensmittelhandel für die virtuelle Parallelwelt rüsten, um Kunden für sich zu gewinnen. Davon ist Marie-Eve Schröder von Meta – früher Facebook – überzeugt. Im Gespräch mit der LZ erklärt sie, welche Möglichkeiten es für den Einstieg gibt.

Solange die Zielgruppen sich nicht im Metaverse tummeln, scheuen viele Händler den Einstieg in die virtuellen Welten. In ein paar Jahren könnte sich das ändern. Händler fordern dazu aber mehr Anstrengungen von den Anbietern.