Das führt dazu, dass sie nicht erkennt, dass dessen Instrument, der Mensch, nicht den geschaffenen Menschen an sich meint, sondern die menschliche Natur des Erlösers, welche dieser dann als ein Instrument benutzt, um - wie Orpheus die wilden Tiere - die Seelen der geschaffenen Menschen zu besänftigen. Auf das "Konzept des göttlichen Lyraspielers", dem die Autorin als Topos dann "auch im späten vierten Jahrhundert eine tragende Rolle in den christlichen Vorstellungen zur Musik" (S. 137) zuschreibt, und das gewiss ein "absolute[s] Deutungsmaximum" (S. 211) ihrer Arbeit darstellt, ist noch zurückzukommen. Das weiterführende Bild, dass das Instrument, also die menschliche Natur Christi, zwar zerbrechen oder die Saiten reißen können, der Spieler, also der Logos als Erlöser, davon aber keinen Schaden nimmt, führt so dann zur Deutung, dass die "Seele des Menschen ... demnach geschützt [ist], sie kann nicht zerbrechen, da sie, im Sinne des Musikinstrumentes gedacht, auch bei anteiligen Beschädigungen niemals zu Schaden kommt. Betrachtet man die vier Untersuchungen als Ganzes, lässt sich feststellen, dass immer wieder implizit auch andere Fragestellungen verfolgt werden als die in der Einführung genannten, so etwa die, was sich über die konkrete Praxis von Musik ableiten lässt (etwa S. 68) oder organologische Fragen (etwa S. 269 bzw. [Extracted from the article]