Pappou, Ioannis, Rosemann, Michael (Dr.), Atkinson, Michael (Priv.-Doz. Dr.), Neumeier, Dieter (Prof. Dr.), Höfler, Heinz Karl (Prof. Dr.), Fend, Falko (Prof. Dr.), and Burdach, Stefan (Prof. Dr.)
Osteosarkom ist ein seltener primärer Knochentumor, der sowohl bei Menschen als auch bei Mäusen auftritt und vergleichbar zwischen diesen Spezies ist. Eine Methode zur Tumorsuppressorgenentdeckung ist die LOH/AI Analyse. Tiermodelle liefern wertvolle Informationen über Tumorigenese, die auf den Menschen extrapoliert werden können, wie das für das Tbx 18 gezeigt werden konnte. Bei einer vorigen Arbeit in diesem Institut wurde die Bedeutung eines LOH/AI Locus im Chromosom 9 (zwischen D9Mit291 und MS1) bei radiogenen Osteosarkomen in der Maus festgestellt. In der vorliegenden Arbeit wurde die Inzidenzrate von Osteosarkomen in p53 +/- und Ptch1 +/- Mäusen erfaßt, außerdem wurden die Tumore auf LOH/AI für diesen Locus auf Chromosom 9, den p53 und auch den Ptch1 Locus untersucht. Die Inzidenrate der Tumore ist 23.07 %. Die LOH Analyse wurde von der mißlungenen PCR bei mikrodissizierten Tumoren beeinträchtigt, allerdings konnte man einen Marker als Hinweis auf das Vorhandensein der LOH bei diesen Fällen benutzen. Von den mikrodissizierten Fällen wies keiner eine LOH/AI im Chromosom 9 auf, von den tiefgefroreren Tumoren allerdings war sie in 5/6 Fällen nachzuweisen. Interessanterweise war in 4/5 Fällen das C57Bl/6 verloren. Bei einer anderen LOH/AI Studie für das Tbx18 Gen gingen allerdings Allele aus beiden Eltern gleichermaßen verloren. Weiterhin ließ sich keine Retention der Heterozygosität bei den getesteten Markern nachweisen, was einerseits das Eingrenzen der LOH nicht zuließ, andererseit für große chromosomale Deletionen spricht. Insgesamt, wurde die LOH im Chromosom 9 auch im transgenen Tiermodel bestätigt und unterstützt die Data zur Rolle des Tbx18 (oder eines anderen, in dieser Region kodierenden Gens) als Tumorsuppressorgen. Der p53 Locus war in 1/6 tiefgefroreren Fällen von LOH/AI betroffen. Deletionen im p53 als auch in der untersuchten Region auf Chromosom 9, scheinen sowohl bei radiogenen als auch spontanen Osteosarkomen von Bedeutung zu sein. Eine LOH/AI des Ptch1 Locus ist bei Osteosarkomen noch nicht beschrieben, obwohl Ptch1 ein bekanntes Tumorsuppressorgen ist und an Skelettdifferenzierungsvorgängen beteiligt ist. Hier konnte in 6 tiefgefrorenen Fällen keine LOH/AI nachgewiesen werden. Letztlich, korrelierte die Größe des Tumors positiv mit dem Vorhandensein der LOH auf Chromosom 9. Osteosarcoma is a rare primary bone tumor, which occurs both in human and mice and is comparable between these species. A method for the detection of tumor suppressor genes is the LOH/AI analysis. Animal models can provide useful data about tumorigenesis, which can be extrapolated to the human species, as was shown for the Tbx 18 gene. In a previous work from this institute the significance of a LOH/AI locus on chromosome 9 (between D9Mit291 and MS1) in radiogenic murine ostesarcomas was discovered. In the present work the incidence rate of osteosarcomas in p53 +/- and Ptch1 +/- mice was described, furthermore the tumors were analyzed for a LOH/AI of the locus on Chromosome 9, the p53 and the Ptch1 loci. The tumor incidence rate was 23.07%. The LOH analysis was hampered by the unsuccessful PCR in microdissected cases, however one marker could be used as a hint to the presence of LOH/AI in these cases. None of the microdissected cases displayed a LOH/AI on chromome 9, whereas this was shown for 5/6 deep frozen tumors. Interestingly, the C57Bl/6 allele was lost in 4/5 cases. In a different LOH/AI study of the Tbx 18 gene however, alleles of both parental sides were lost. Moreover, no retention of heterozygosity was found for the tested markers, which on the one did not allow a narrowing of the LOH, on the other points out to large chromosomal deletions. In total, the LOH on chromosome 9 was confirmed also in the transgene animal model and supports the data on the role of Tbx 18 (or of an other gene, coding in this region) as tumor suppressor gene. The p53 locus displayed a LOH/AI in 1/6 deep frozen cases. Deletions in p53 and in the examined region on Chromosome 9, seem to be important for the development of both radiation-induced and spontaneous osteosarcomas. A LOH/AI of the Ptch1 locus has not been described in osteosarcomas yet, although Ptch1 is a known tumor suppressor gene and participates in skeletal differentiation processes. A LOH/AI of the Ptch1 locus was not found in any of the six deep frozen cases. Finally, tumor size correlated positively with the presence of LOH.