Im BSE-Geschehen breiten sich, nach der Fütterungshypothese, die pathogenen Prionen vom Magen-Darm-Trakt über das periphere Nervensystem zum Gehirn aus. In der EU unterliegen für den Verzehr geschlachtete Rinder über 30 Monate einem BSE-Schnelltest. Die Entnahme der Probe erfolgt in der Obexregion des Stammhirnbereichs. Aufgrund des langen Transfer-wegs kann sich das BSE-Agens trotz negativen Tests in den Rindern befinden. Diese uner-kannten BSE- infizierten Schlachtrinder stellen ein Risiko für den Verbraucher dar. Daher werden bestimmte Gewebe, die als möglicher Transferweg der Prionen gelten, in der Verord-nung (EG) Nr. 999/2001 als spezifizierte Risikomaterialien (SRM) definiert und nach der Schlachtung entfernt und vernichtet. Jedoch verbleiben Nervengewebe im Schlachtkörper, die nicht unter diese Reglementierung fallen, aber dennoch als Pfad für Prione zutreffen. Hierzu zählt der sympathische Grenzstrang mit seinen Ganglien als Teil des autonomen Nervensys-tems. Zunächst wurde die anatomische Lage beschrieben, um dann makroskopisch Länge, Breite und Gewicht zu erfassen. Diese Werte gaben Aufschluss auf die mittleren Maße der verschiedenen Ganglien und im Verlauf des Grenzstranges. Morphometrisch wurde der größtmögliche Anschnitt eines Ganglions vermessen und die darin befindliche Anzahl von Nervenzellkörpern (Perikarien) gezählt. Auf deren Zelloberfläche werden die Prionen expri-miert. Die Ganglien mit der höheren Perikarienanzahl im Anschnitt können demnach ein höheres BSE- Restrisiko tragen. Größe, Gewicht und Perikarienanzahl eines Grenzstranggang- lions korrelierten miteinander. Das größte Ganglion, Ganglion stellatum, war auch das Schwerste und hatte eine hohe Anzahl an Perikarien auf dem Anschnitt. Während die vorde-ren thorakalen Ganglien ebenfalls hohe Werte hatten, waren die hinteren Brustgrenzstrang-ganglien und die ersten vier Lendenganglien kleiner und leichter und hatten nicht so eine hohe Perikarienanzahl. Die Werte der Ganglien L5, L6 und S1 waren bezüglich der Breite, Länge und des Gewichts und morphometrisch bei der Anzahl der Perikarien deutlich erhöht zu den Durchschnittswerten der anderen Grenzstrangganglien. Die Werte der weiteren Sakralganglien waren regressiv. In die Lebensmittelkette gelangen zu verschieden hohen Anteilen das Ganglion stellatum (G.s.), die Ganglien des vorderen Brustbereiches (T2-T6) sowie die Ganglien des Lendenbe-reiches (L1-L6), während die Ganglien des hinteren Brustbereiches (T7-T13) und des Kreuz-beines (S1-S5) fast immer am Knochen verblieben und zum Großteil mit der Wirbelsäule als SRM entsorgt werden, Um den Verbraucher einem geringeren Risiko auszusetzen, sollte das Ganglion stellatum auf Grund seiner Größe und entsprechend den Möglichkeiten der praktischen Umsetzbarkeit als SRM deklariert werden. Für die weiteren Ganglien des Brustbereiches und des Kreuzberei-ches kann es ausreichend sein, Vorschriften zu formulieren. Diese kann zur Entfernung der anhaftenden Muskulatur und zur standardisierten Sägung der Querfortsätze von den Wirbel-knochen beitragen. Die Ganglien des Lendenbereiches (L1-L6) sind aufgrund ihrer Lage im Binde- und Fettgewebe der Filetkette sehr schwer auffindbar. Daher können diese Ganglien in der Praxis nicht zuverlässig entfernt werden., According to the feed hypothesis, in BSE the pathogenic prions spread from the gastrointestinal tract via the peripheral nervous system to the brain. In the EU, cattle of at least 30 months of age which are slaughtered for consumption are subjected to a rapid BSE diagnostic test. Sampling is carried out from the obex region of the brain stem. However, even if the test result is negative, the BSE-agent may still be present in the host, due to the long route of transfer. These undetected yet BSE infected beef cattle pose a risk to the consumer. Hence, certain tissues that are considered to be part of the potential route of transport for prions, are defined as specific risk material (SRM) in Regulation (EG) No. 999/2001, they removed and destroyed after slaughtering. Nonetheless nerve tissues remain in the carcass which do not fall under this Regulation, but which are part of the transfer route of the agent. These include the sympathetic trunc with its ganglia in the autonomous nervous system. The subject of the current thesis is to analyse the sympathetic trunc ganglia macroscopically and morphometrically. Firstly the anatomic position of the ganglia is described in order to record the macroscopic parameters, i.e. length, width and weight. The average of these parameters was determined for the different types of ganglia located along the sympathetic trunc. Morphometric measurements were undertaken on the largest possible cross-sectional cut of a ganglion and the nerve cell soma (perikarya) visible on the microscopic level of this cut were counted. Prions are expressed on the cell surface. So the ganglia with the highest perikarya count in the cross-sectional cut could carry a higher BSE risk. Size, weight and perikarya count of a chain ganglia were found to correlate with each other. The largest ganglion, the ganglion stellatum, was also the heaviest and featured a high count of perikarya on the cross-sectional cut. The frontal thoracic ganglia also featured high values, whereas the retral breast chain ganglia and the first four loin ganglia, all smaller and lighter, were found not to have such a high perikarya count. The data for the ganglia L5, L6 and S1 were elevated, both in terms of the macroscopic parameters, i.e. length, width and weight, and in terms of the morphometrical perikarya count. The readings for the additional sacral ganglia were reduced. Ganglia that reach the food chain to a varying yet degree are the Ganglion stellatum (G.s.), the ganglia of the frontal breast area (T2-T6), as well as the ganglia of the loin area (L1-L6). However, the ganglia of the retral breast area (T7-T13) and the ganglia of the sacral bone (S1-S5) almost exclusively remain on the bone and are largely disposed of together with the vertebral column. In order to reduce the risk to the consumer, the Ganglion stellatum should be declared as SRM due to its size and in accordance to practical feasibility. For the additional ganglia in the breast area and sacral bone area it may be sufficient to set up Standard operational Procedurs. These could include the elimination of adhering musculature and the standardised sawing of the transverse prossess from the vertebrae. Due to their position in the connective and fatty tissue, the ganglia of the loin area (L1-L6) are difficult to locate. Therefore it would not be feasible to remove these ganglia in a reliable way in practice.