Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2022, Beim equinen Sarkoid handelt es sich um einen Hauttumor, welche bei Pferden, Maultieren, Eseln und Zebras auftreten kann. Dabei handelt es sich um einen Tumor, welcher nicht zu Metastasen neigt, jedoch oft ein starkes Wachstum aufweist und nach Behandlungen zu Rezidiven neigt. Das equine Sarkoid wird durch bovine Papillomviren Typ 1, 2 und 13 verursacht. Es gibt viele Therapieansätze zur Behandlung der Sarkoide, jedoch keinen, welcher generell für alle Gegebenheiten empfohlen wird. Dadurch muss bei jedem Fall individuell entschieden werden, welche Therapie am besten geeignet ist. Ein relativ neuer Therapieansatz ist die Pferde zu Immunisieren und eine spezifische Immunantwort hervorzurufen. In diesem Versuch wurde mit einem attenuierten humanen Influenzavirus mit deletierter NS1 Region gearbeitet, welches die Onkogene E6 und E7 des bovinen Papillomvirus exprimiert. Wir gingen von der Hypothese aus, dass diese therapeutische Vakzine eine hohe Wirksamkeit in Bezug auf das equine Sarkoide aufweist. Es erfolgte eine Inokulation der Sarkoide in 2 Behandlungsschemata, welche vor allem in der Anzahl der Inokulationen als auch im Abstand zu den Behandlungen voneinander abwichen. Es wurden sowohl die innere Körpertemperatur, als auch Ödemisierungsgrad der Tumore während des Aufenthaltes an der Veterinärmedizinischen Universität Wien dokumentiert, um Nebenwirkungen der Vakzine einschätzen zu können. Auch wurden Blutproben jeweils vor den Behandlungen genommen. Zur Überprüfung der Tumorgröße wurden für mindestens 6 Monate die Sarkoide fotografiert. 11 von 30 Pferden zeigten nach der Behandlung mindestens einmal eine erhöhte innere Körpertemperatur, welche jedoch nicht länger als 24 Stunden angehalten hat. 12 von 21 Pferden, welche nach Behandlungsprotokoll 2 therapiert wurden, zeigten eine ggr. Schwellung an mindestens einem Sarkoid. Bei einem Pferd wurde eine mgr. Schwellung am Oberlid, 6-10 Tage nach der Behandlung dokumentiert. Ein weiteres Pferd zeigte mgr. Schwellungen an den Tumoren und es entwickelte zusätzlich in den Folgetagen ein hochgradiges Unterbauchödem. Insgesamt konnte bei 48 % der Pferde eine komplette Remission festgestellt werden. 14 % befinden sich noch im Regression, sprechen aber weiterhin auf die Behandlung an. Bei 14 % bleiben die Sarkoide stabil in ihrer Tumorgröße und in 24 % folgte nach der Behandlung ein progressiver Verlauf. Im Fall der progressiven Verläufe handelte es sich aber ausschließlich um Pferde mit einer hgr. Sarkoiderkrankung. Dementsprechend konnte die Wirksamkeit mit NS-1 deletierten, BPV1 Onkogene E6 und E7 exprimierenden, humanen Influenzaviren bestätigt werden. Ein wichtiger Faktor ist jedoch der Schweregrad der Tumore, da hgr. Läsionen eher Therapieresistenzen aufweisen. Um den Faktor der Neubildung besser einschätzen zu können, sollten die Pferde des Versuchs über die nächsten Jahre hinweg weiter beobachtet werden., The equine sarcoid is a skin tumor that can occur in horses, mules, donkeys and zebras. It is a tumor that does not metastasize, but often shows rapid growth and is likely to recur after treatment. Equine sarcoids are caused by bovine papillomavirus types 1, 2 and 13. There are many therapeutic approaches for the treatment of sarcoids, but there is none that is generally recommended for all conditions. So for each case, ist has to be decided individually which therapy is the most suitable. An innovative therapeutic method is to immunize the horses and induce a specific immune response. In this trial, an attenuated human influenza virus with a deleted NS1 region was used to express the E6 and E7 oncogenes of the bovine papillomavirus. We hypothesized that this therapeutic vaccine would have high efficacy in equine sarcoids. Sarcoid inoculation was performed in 2 treatment regimes, which differed mainly in the number of inoculations as well as the interval between treatments. Both internal body temperature and degree of edema of the tumors were documented during the stay at the University of Veterinary Medicine, Vienna to assess side effects of the vaccine. Blood samples were also taken prior to each treatment for further, upcoming investigations. Sarcoids were photographed for at least 6 months to check tumor size. 11 of 30 horses showed an increased internal body temperature at least once after treatment, but this did not last longer than 24 hours. 12 of 21 horses treated according to treatment protocol 2 showed mild swelling on at least one sarcoid. One horse showed moderate swelling on the upper eyelid, days after treatment. Another horse showed moderate swelling at the tumors and it additionally developed severe abdominal edema in the following days after treatment. Overall, complete remission was observed in 48 % of the horses. 14 % are still in progressive reduction but continue to respond to treatment. In 14 %, the sarcoids remained stable in tumor size and in 24 % a progressive course followed after treatment. However, in the case of progressive courses, these were exclusively horses with severe sarcoid disease. Accordingly, efficacy was confirmed with NS-1 deleted human influenza viruses expressing BPV1 oncogenes E6 and E7. However, tumor severity is an important factor, as severe lesions are more likely to be resistant to therapy. To better assess the factor of de-novo formation of sarcoids, the horses of the trial should be further monitored over the next years.