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Dem Dorsch der Westlichen Ostsee geht es schlecht und die von ihm abhängige Fischerei ist in Gefahr. Neueste Abschätzungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) zeigen einen katastrophalen Zustand des Bestands. In einem wissenschaftlichen Artikel haben wir mit weiteren Kolleg:innen die historische Entwicklung des Bestandes in Hinsicht auf sogenannte Regime Shifts und damit verbundene Kipp-Punkte untersucht. Das für die Fischerei in der Ostsee zuständige Bundesinstitut (Thünen-Institut für Ostseefischerei, Rostock) und eine sich darauf beziehende Pressemitteilung (Url 1) des Verbandes der Deutschen Kutter- und Küstenfischer e. V. haben die Sinnhaftigkeit unserer Studie in Frage gestellt und kommentiert. In diesem Artikel nehmen wir nun Bezug auf die sachlich relevanten Kritikpunkte des sogenannten "Faktenchecks" (Url 2) des Rostocker Bundesinstitutes. In diesem Artikel haben wir die Bedenken aufgegriffen und unsere Berechnungen mit den aktuellsten Bestandsabschätzungen des ICES wiederholt. Diese erneute Analyse untermauert unsere ursprüngliche Schlussfolgerung, dass sich der Dorschbestand der Westlichen Ostsee zur Zeit in einem wahrscheinlich sehr stabilen, unproduktiven Zustand befindet. Des Weiteren antworten wir auf weitere Kritik, dass (i) unsere Ergebnisse nicht neu seien, (ii) wir vom eigentlichen Problem der Überfischung ablenken, und (iii) eine Einbindung von Umweltveränderungen in das Bestandsmanagement des Dorsches nicht möglich ist. Anschließend diskutieren wir die aus unserer Sicht nötigen Modernisierungen im Bestandsmanagement sowie die Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen für die Fischerei der Westlichen Ostsee an den Klimawandel., Western Baltic cod is in danger and the fishery that depends on it is in jeopardy. Recent assessments by the International Council for the Exploration of the Sea (ICES) show the catastrophic state of the stock. In a scientific article, we and other colleagues have examined the historical development of the stock in terms of so-called regime shifts and associated tipping points. The federal institute responsible for fisheries in the Baltic Sea and a related press release of the Association of German Cutter and Coastal Fishermen have questioned and commented on the meaningfulness of our study. In this article, we now refer to the factually relevant criticisms of the so-called "fact check" of the Rostock federal institute. In this article, we have addressed the concerns and repeated our calculations using the most recent stock assessments from ICES. This re-analysis supports our original conclusion that the Western Baltic cod stock is currently in what is likely a very stable, unproductive state. Furthermore, we respond to further criticisms that (i) our results are not new, (ii) we distract from the real problem of overfishing, and (iii) incorporation of environmental changes into cod stock management is not possible. We eventually discuss what we consider to be the need for modernization in stock management and the need for adaptation measures for the Western Baltic fishery to climate change.

Im Fokus der siebten Ausgabe des »World Ocean Review« stehen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Physik des Meeres und auf seine Lebensgemeinschaften; die Folgen von Fischerei, Schifffahrt, Ressourcenabbau, Energiegewinnung und Meeresverschmutzung sowie die Fragen, wie sich Wirkstoffe aus dem Meer nutzen lassen und wie der Ozean künftig so verwaltet werden kann, dass sowohl sein Schutz als auch die Teilhabe möglichst aller Menschen an seinen Leistungen und Gütern gewährleistet sind.