1. Hörstatus bei Personen mit geistiger Behinderung
- Author
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Neumann, KJ, Hoth, S, Gross, M, and Montgomery, J
- Subjects
ddc: 610 - Abstract
Einleitung : Unter Menschen mit geistiger Behinderung ist die Prävalenz von Hörstörungen hoch. Solche Hördefizite bleiben oft unentdeckt, und auch unter HNO-Ärzten ist der hohe Bedarf and fortgesetzter Vorsorge und Therapie in dieser Personengruppe mit bereits bestehenden Kommunikationshandicaps weitgehend unbekannt.Methoden: Während der Deutschen Special Olympics Sommerspiele 2004 wurde ein Hörscreening an 755 Sportlern mit geistiger Behinderung durchgeführt. Das Screening beinhaltete eine Ohrinspektion, die Messung otoakustischer Emissionen und optional eine Tympanometrie und eine orientierende Tonaudiometrie.Ergebnisse: 38,0% der Sportler bestanden das Screening nicht. 53,0% benötigten eine Cerumenentfernung. 56,1% der auffälligen Fälle wiesen auf einen sensorineuralen und 13,6% auf einen kombinierten Hörverlust hin. 12,5% der auffälligen Befunde waren durch nicht entfernbares Cerumen bedingt, 1,4% durch Gehörgangsaffektionen, 16,4% durch Mittelohrprobleme. Linksseitige Testauffälligeiten waren häufiger als rechtsseitige.Schlussfolgerungen: Eine periphere Hörstörung kann somit bei jeder dritten Person erwartet werden. Die hohe Rate Testauffälliger, ein beträchtlicher Anteil von zuvor unerkannten hochgradigen Hörstörungen oder Taubheiten (1,1%), und die häufige Notwendigkeit von Cerumenentfernung legen nahe, dass fast die Hälfte der Personen mit geistiger Behinderung regelmäßige Vorstellungen bei HNO-Ärzten oder Hörgeräteakustikern benötigen.
- Published
- 2006