1. [Facile Recoding of Selenocysteine in Nature]
- Author
-
Takahito, Mukai, Markus, Englert, H James, Tripp, Corwin, Miller, Natalia N, Ivanova, Edward M, Rubin, Nikos C, Kyrpides, and Dieter, Söll
- Subjects
Article - Abstract
Selenocystein (Sec oder U) wird durch Neuzuordnung des Stopp-Codons UGA durch einen Sec-spezifischen Elongationsfaktor und eine charakteristische RNA-Struktur codiert. Um mögliche Codonvariationen zu finden, analysierten wir 6.4 Billionen Basenpaare metagenomischer Daten sowie 24903 mikrobielle Genome für tRNASec-Spezies. UGA ist erwartungsgemäβ das vorherrschende Codon für Sec, allerdings finden wir auch tRNASec-Spezies, die die Stopp-Codons UAG und UAA erkennen, sowie weitere zehn Sense-Codons. Die Synthese von Selenoproteinen durch UAG in Geodermatophilus und Blastococcus sowie durch das Cys-Codon UGA in Aeromonas salmonicida konnte durch metabolische Markierung mit 75Se oder Massenspektrometrie bestätigt werden. Weitere tRNASec-Spezies mit verschiedenen Anticodons ermöglichten es Escherichia coli, die aktive Form des Selenoproteins Formiatdehydrogenase H zu synthetisieren. Der genetische Code ist damit bedeutend flexibler, als bisher angenommen.
- Published
- 2016