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Die Sozialversicherung in Österreich ist zwar in Form der Selbstverwaltung organisiert, jedoch gibt es für einzelne Versicherte kaum die Möglichkeit einer organisierten Mitsprache, daher wird in der vorliegenden Arbeit eine quantitative Forschung zum Thema Partizipation im Bereich der Kostenerstattung der gesetzlichen Krankenversicherung durchgeführt. Im Forschungsfeld gab es bisweilen keine ähnlichen Forschungsvorhaben, welche sich konkret auf die Kostenerstattung beziehen. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wird versucht eine Antwort auf die Forschungsfrage zu geben, wie die in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversicherten Menschen aus Wien und Niederösterreich die Möglichkeit zur Teilnahme an zukünftigen Partizipationsprojekten im Bereich der Kostenerstattung wahrnehmen. Zunächst wird im Zuge der Arbeit der aktuelle Stand der Forschung im Bereich Partizipationsforschung in der österreichischen Sozialversicherung dargestellt. Auf dieses Kapitel aufbauend wird als Forschungsmethode eine standardisierte Online-Befragung mit quantitativen Forschungsdesign im Bereich der Partizipation durchgeführt. Im Zuge der Forschung wurden 76 Personen aus Wien und Niederösterreich befragt, welche 1359 Antworten lieferten. Die Befragung zielte darauf ab die Teilnahmebereitschaft und die Wahrnehmung von Partizipationsprojekten festzustellen. Durch die mehrheitliche Bereitschaft zur Teilnahme an zukünftigen Partizipationsprojekten im Bereich der Kostenerstattung kann angenommen werden, dass es den Befragten wichtig ist ihre Ansichten und Erfahrungen in den Bereich der Kostenerstattung einzubringen. Ebenso konnte festgestellt werden, dass die Durchführung von Partizipationsprojekten im Bereich der Kostenerstattung zu einer Steigerung des Public Value der gesetzlichen Krankenversicherung führt. Although social insurance in Austria is organised in the form of self-administration, there are hardly any possibilities for insured persons to have an organised say, which is why this study conducts quantitative research on the topic of participation in the area of cost reimbursement in social health insurance. In the research field, there have been no similar research projects to date that specifically relate to reimbursement. This bachelor thesis attempts to answer the research question of how people from Vienna and Lower Austria who are compulsorily insured in the social health insurance system perceive the possibility of participating in future participation projects in the field of reimbursement. First of all, the current state of research in the field of participation research in Austrian social insurance is presented in the course of the work. Building on this chapter, a standardised online survey with a quantitative research design in the field of participation is conducted as a research method. In the course of the research, 76 people from Vienna and Lower Austria were interviewed, who provided 1359 responses. The survey aimed to determine the willingness to participate and the perception of participation projects. Due to the majority willingness to participate in future participation projects in the field of reimbursement, it can be assumed that it is important for the respondents to contribute their views and experiences to the field of reimbursement. It was also found that the implementation of participation projects in the area of reimbursement leads to an increase in the public value of the statutory health insurance.

Kontext: Morbus Parkinson zählt zu den häufigsten neurodegenerativen Störungen weltweit. Im Verlauf der Krankheit werden zunehmend Beeinträchtigungen in der Motorik sichtbar. Diese zeigen sich in einer Störung des Gangbildes und damit einhergehend zunehmende Gangunsicherheit, Verlust des Gleichgewichts und erhöhte Sturzgefahr. Ziel: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, jene bereits zu ICF-Kategorien zugewiesenen Assessments zu identifizieren, welche sich als praktikabel, valide, reliabel, ausreichend messempfindlich und in der Therapie bei Patient*innen mit Morbus Parkinson als am besten umsetzbar erweisen. Damit soll eine individuelle Vorgehensweise bei der Beurteilung von Gangsicherheit und Sturzgefahr ermöglicht und die Wahrscheinlichkeit eines Therapieerfolges erhöht werden. Fragestellung: Welche Assessments können zur Beurteilung der Gangsicherheit und der Sturzgefahr bei Patient*innen mit Morbus Parkinson auf Aktivitäts- und Partizipationsebene in der Physiotherapie empfohlen werden? Suchstrategie: Im Zuge der systematischen Literatursuche wird neben der Verwendung von Fachliteratur diverser Hochschulbibliotheken, mit Hilfe von Pubmed, PEDro und Google Scholar nach wissenschaftlichen Studien und Fachartikeln recherchiert. Zusätzlich wird die Schneeballmethode angewandt. Hauptergebnisse: In der vorliegenden Arbeit werden drei Assessments untersucht. Ein Fragenbogen – die FES-I und zwei funktionelle Assessments – die BBS und der TUG. Insgesamt erreichen Reliabilität, Validität und Praktikabilität aller untersuchten Assessments moderate bis exzellente Werte. Unzureichende Forschungsergebnisse liegen hingegen bei der Responsivität dieser drei Assessments vor. Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung der festgelegten Auswahlkriterien decken die analysierten Assessments – BBS, TUG, FES-I – einen Großteil der ausgewählten ICF-Kategorien auf Aktivitäts- und Partizipationsebene ab und ermöglichen dadurch einen fundierten Einblick in die Gangsicherheit, Gleichgewichtssituation sowie Sturzgefahr der an Morbus Parkinson erkrankten Patient*innen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse zahlreicher Studien, ist die Anwendung mehrerer Assessments in Kombination empfohlen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, eine sturzgefährdete Person auch als solche zu identifizieren. Context: Parkinson's disease is one of the most common neurodegenerative disorders worldwide. In the course of the disease the impairments in motor function become increasingly visible. These impairments manifest themselves in the disturbance of gait pattern, associated with rising insecurity in walking, loss of balance and increased risk of falling. Objective: The aim of the present study is to identify assessments already assigned to ICF-categories, which prove to be practicable, valid, reliable, and responsive and which are best implemented in the therapy of patients with Parkinson's disease. They should enable an individual approach to the assessment of gait safety and risk of falling and increase the probability of therapy success. Research question: Which physiotherapeutic assessments can be recommended to evaluate gait safety and risk of falling in patients with Parkinson's disease at the activity and participation level? Search strategy: For systematic literature search, scientific literature from various libraries is used and in addition, scientific studies and specialist articles are researched with the help of Pubmed, PEDro and Google Scholar. Furthermore, the snowball method is used. Main results: In this thesis three assessments are examined. One questionnaire – the FES-I and two functional assessments – the BBS and the TUG. The reliability, validity and practicability of the considered assessments range from moderate to excellent. For responsiveness insufficient research results are available. Conclusion: Taking the defined selection criteria into account, the analyzed assessments – BBS, TUG, FES-I – cover a large part of the selected ICF-categories at the activity and participation level and thus provide a good insight into gait safety, balance situation and risk of falling of patients with Parkinson's disease. Based on the results of numerous studies, it is recommended to use several assessments to increase the probability of identifying a person who is at risk of falling.

Kontext: Der Schlaganfall gilt in Österreich neben Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen als dritt- häufigste Todesursache und ist die Hauptursache für bleibende Behinderung. Jährlich erleiden in Österreich ca. 20 000 Menschen einen ischämischen Schlaganfall. In der Nachsorge spielen Physio- therapeut*innen, eingebettet in ein interdisziplinäres Team, eine wichtige Rolle, um Patient*innen in ihrer Mobilität und Fortbewegungsfunktion zu unterstützen. Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist es, Assessments nach der internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) zur Beurteilung der Mobilität von Schlaganfallpatient*innen in der Rehabilitationsphase zu ermitteln. Die ausgewählten Assessments sollen in ihrer Anwendbarkeit im physiotherapeutischen Alltag in den Vordergrund gerückt werden. Forschungsfrage: Welche ICF codierten Assessments können in der Physiotherapie bei Schlag- anfallpatient*innen in der Rehabilitation in Bezug auf die Mobilität und Fortbewegungsfunktion angewandt werden? Suchstrategien: Die systematische Literaturrecherche wurde sowohl in den Bibliotheken des FH Campus Wien und der Medizinischen Universität Wien als auch auf den Plattformen PubMed, PEDro und Google Scholar durchgeführt. Begleitet wurde die Suche nach deutsch- und englisch- sprachigen Studien von der Schneeballmethode. Hauptergebnisse: Die drei ausgewählten Assessments CMSA, TUG und RMI unterscheiden sich stark in ihrer Durchführung. Die Gütekriterien Reliabilität, V alidität, Responsivität und Praktikabilität reichen von moderat bis exzellent. Schlussfolgerung: Während der RMI und der TUG tendenziell einen Überblick liefern, können mittels CMSA detailliertere Informationen bezüglich der funktionellen Mobilität der Patient*innen erhoben werden. Die Anwendung der drei Assessments in der Physiotherapie wird in mehreren Studien für Schlaganfallpatient*innen mit milden bis moderaten Einschränkungen der Mobilität und Fortbewegungsfunktion empfohlen. Context: Stroke is considered the third leading cause of death in Austria after cardiovascular diseases and cancer and is the main cause of permanent disability. Every year, approximately 20 000 people in Austria suffer an ischemic stroke. Physiotherapists embedded in an interdisciplinary team play an important role in the aftercare to support patients in their mobility and locomotion function. Objective: The aim of this work is to determine assessments according to the International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) to evaluate the mobility of stroke patients in the rehabilitation phase. The selected assessments should have more influence in their applicability in the physiotherapeutic everyday life. Research question: Which ICF-coded assessments can be used in physiotherapy for stroke patients in rehabilitation with regard to mobility and locomotion function? Search strategies: The systematic literature search was conducted in the libraries of the FH Campus Wien and the Medical University of Vienna as well as on the platforms PubMed, Pedro and Google Scholar. The search for German and English language studies was accompanied by the snowball method. Main results: The three selected assessments CMSA, TUG and RMI differ strongly in their implementation. The quality criteria of reliability, validity, responsiveness and practicability range from moderate to excellent. Conclusion: While the RMI and TUG tend to provide an overview, CMSA can be used to collect more detailed information regarding the functional mobility of patients. The use of the three assessments in physiotherapy is recommended in several studies for stroke patients with mild to moderate limitations of mobility and locomotor function.

Junglehrkräfte greifen in der Unterrichtspraxis häufig auf tradierte Handlungsroutinen zurück. Um diese zugunsten der universitären Lehrkräftebildung zu überwinden gilt es auf einer Metaebene über ihre Orientierungen im vermeintlichen Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Theorie und schulischer Praxis zu reflektieren. Im vorliegenden Projekt wurden dazu zunächst mit Studierenden Seminare zum Experimentieren durchgeführt, die auf die Einheit von Theorie und Praxis fokussierten. Im Anschluss an die Lehrveranstaltungen fanden 25 Gruppendiskussionen statt. Diese wurden mittels dokumentarischer Methode ausgewertet. Dabei konnten vier Typen rekonstruiert werden: Studium im Rahmen der (a) Leistungsorientierung, (b) Anwendungsorientierung, (c) Erfahrungsorientierung, (d) Erkenntnisorientierung. In everyday classroom practice, knowledge acquired in university is seldom drawn upon, instead novice teachers refer to practical routines that are inscribed deeply after years of schooling. To counteract this, an intensive reflection on a meta-level about their orientations is necessary. In the present project, seminars on experiments focussing on the unity of theory and practice were conducted with students initially. Following, 25 group discussions were held within the framework of this study, which have been analysed using the documentary method. Four types of teacher training students were reconstructed: studies within the framework of (a) performance, (b) practical application, (c) experience, (d) insight. En la práctica escolar se recurre poco al saber académico. En lugar de valerse de estos conocimientos, los profesores jóvenes transfieren modelos de la didáctica y metodología de su propia biografía escolar. Esto significa que estudiantes de magisterio se refieren en su formación universitaria a un conocimiento flemático.El cambio de las rutinas, que ya se han adquirido durante la propia formación escolar, es un gran reto, debido al uso reiterativo de dichas prácticas. Para evitar este estado involutivo, es importante reflejar el conflicto putativo entre la teoría científica y la práctica en los colegios. Con motivo de lograr más conocimientos de este aparente conflicto, este proyecto se inició con seminarios sobre experimentación en el aula, que focalizaban en el conjunto de teoría y práctica. A través de un estudio de evaluación de entrevistas (método documentario cualitativo), fueron reconstruidos cuatro tipos de estudiantes y su estilo de realizar su formación universitaria. Los tipos se orientan:a) al logro, b) a la aplicación, c) a la experiencia, d) a la conciencia.

Unsere Lebenswelt wird durch die Möglichkeiten mobiler Kommunikation schneller, flexibler und kurzfristiger. Dabei stellt sich die Frage, welche Auswirkungen dies auf unsere sozialen Beziehungen als langfristig angelegte Konstrukte hat. Die vorliegende Arbeit untersucht die Folgen der Nutzung mobiler Kommunikation und Online-Vigilanz auf die Verbindlichkeit, Responsivität und unverbindliche Verhaltensweisen in Freundschaftsbeziehungen. Als theoretische Grundlage diente das Investitionsmodell von Rusbult (1983). Die Datenerhebung wurden anhand einer Online-Befragung mit einer willkürlichen Stichprobe im März 2018 durchgeführt. Es nahmen 677 Nutzer mobiler Kommunikation (68% weiblich/ 32% männlich) aus Deutschland, mit einem durchschnittlichen Alter von 30 Jahren, an der Umfrage teil. Um die Zusammenhänge zu untersuchen wurde ein Strukturgleichungsmodell mit latenten Variablen spezifiziert. Außerdem wurden Mediationseffekte auf ihre Signifikanz geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzung mobiler Kommunikation Verbindlichkeit und Responsivität in Freundschaftsbeziehungen fördert. Die Online-Vigilanz, welche die kognitive Ausrichtung auf Online-Inhalte und -Kommunikation erfasst, weist sowohl positive, als auch negative Effekte auf die Verbindlichkeit auf. Einerseits führt sie zu einer sinkenden Zufriedenheit in Freundschaftsbeziehungen und in der Folge zu einer niedrigeren Verbindlichkeit, andererseits verstärkt sie die Wahrnehmung der Investitionen, wodurch die Verbindlichkeit zunimmt. Mit einer hohen Online- Vigilanz geht außerdem eine stärkere Ausprägung unverbindlichen Verhaltens einher. Our world becomes faster, more flexible and more short-term due to the possibilities of mobile communication. This development raises the question of its impact on our social relationships as long-term constructs. The present work examines the consequences of the use of mobile communication and online-vigilance on the commitment, responsiveness and behavior in friendships. The theoretical basis of the study is the investment model of Rusbult (1983). Data collection was conducted by an online-survey and a convenience sample in March 2018. 677 users of mobile communication (68% female/ 32% male) from Germany, with an average age of 30, participated in the survey. To investigate the relationships, a structural equation model with latent variables was specified. In addition, mediation effects were examined for their significance. The results show that the use of mobile communication promotes commitment and responsiveness in friendships. Online-vigilance, which captures the cognitive focus on online content and communication, has both, positive and negative effects on the commitment. On the one hand, it leads to a decrease in satisfaction in friendships and, subsequently, to a lower level of commitment, on the other hand, it increases the perception of investment, which increases the commitment. A high level of online-vigilance is also attended by a greater degree of non-committal behavior.

This study deals with the question of the relation between a mother s responsiveness and the development of sympathy (empathy) as well as prosocial behavior in childhood starting from an attachment theoretical background. Altogether, 46 pairs of mothers and their daughters were examined cross-sectionally and longitudinally at two respectively three points of measurement. In order to assess mothers responsiveness, each mother-daughter pair participated in a videotaped interaction situation for about half an hour. Furthermore, each child was observed in a standardized interaction situation with respect to emotional and prosocial reactions. The results showed that for the 2-year old girls, the mothers responsiveness tended to be positively related to the prosocial behavior of the child and negatively related to the distress of the child. There were no significant results for the 3- and the 5-year old girls. The results for the longitudinal samples of the 5-year-olds clearly showed the positive influence of mothers responsiveness when the children were 2 years old on their socio-emotional development 3 years later. It is discussed whether specific experiences exert an influence only at specific times in development, and on specific psychological functions for a limited time