Ein selbstaendiges Land ist ohne eigenes Geld nicht vorstellbar, ein Geld im Umlauf zu bringen ist aber eine besonders anspruchsvolle und komplexe Aufgabe. Diese Situation ist noch schwerer, wenn sie unter solchen Umstaenden durchgfuert werden muss, wie Agression, Krieg und Besetzung. Die Loesung der Geldfrage von Bosnien-Herzegowine wiederspiegelt es klar und gleichzeitig weist auch darauf hin, wie lang und schwer der Weg ein stabiles Geldsystem zu schaffen ist. Die neue Republik wurde am 6. April 1992 proklamiert, groesserer Teil des Landes war aber damals noch unter serbischer Besetzung. Ueber Staatsverwaltung war noch keine Rede, Muenzsystem bezeichnend, wie z. B. die manuelle oder mechanische Ueberstempelung einiger Banknoten, weiterdrucken von schon existierenden Banknoten, - eventuell mit Ueberstempelung des Namen des Emissionaers, Benutzung von verschiedenen Scheinen und auslaendischene Valuten, sowie Emission von nicht offizielen Muenzen (Gold-, Silber und kein Edelmetall) in Ecu, Dinar sogar Ducat Waehrungen. Mit der Konsolidation der Verhaeltnisse und der Begruendung der zentralen Bank des Staates begann die Stabilisierung der finanziellen Lage auch. Im Jahre 1998 wurde das neue gesetzliche Zahlungsmittel des Landes, die konvertibele Mark, und ihr Hundertstel der Pfennig im Umlauf gebracht.