Objective: Psychosocial aspects have been investigated in transplant medicine mainly by the means of various structured questionnaires. To date only few interview data are available on patients thoughts about their self, the transplanted lung or the medication, and the relationship between these thoughts and compliance or gender.Methods: Twenty patients were interviewed after transplantation about their perceptions on self, body, transplanted lung, medication and social network. Their compliance was rated by the attending physicians. The overall interrater-reliability for the category groups was Kappa=.8. The article presents quantitative results of the content analysis. Results: Statements were made most frequently about the patients' social network and their self, and significantly less frequently about their body, lung and medication. "Closeness", "distance" and "depression" where main issues that these patients were dealing with. "Closeness" and "distance" played major roles in interpersonal relationships as well as in the relationship to the new lung. Depression mainly had to do with health burdens and the psychosocial consequences of the transplantation (e.g. financial worries). Women made significantly more statements about their social network than men; furthermore they formulate more accented emotional evaluations. Patients with low compliance were more frequently preoccupied with their self, their body as well as the experience of "dependence" and "achievement" than patients with high compliance; also low compliant patients made more critical statements. Conclusions: For lung transplant recipients social relationships are the prime topic of their daily experience. With respect to compliance behaviour, special attention should be paid to the patients' self and body perception as well as to their experience of dependence. These results should be confirmed in studies with larger sample sizes. Hintergrund: Psychosoziale Aspekte der Organtransplantation werden meistens anhand verschiedener empirischer Fragebogen untersucht. Bis heute liegen allerdings wenige Interview-Daten vor, welche Vorstellungen transplantierte Patienten über ihr Selbst bzw. ihre Person, die transplantierte Lunge oder die Medikamente haben, und welche Zusammenhänge zwischen diesen Vorstellungen und dem Compliance-Verhalten oder dem Geschlecht bestehen.Methode: 20 Patienten nach einer Lungentransplantation wurden zu ihren Vorstellungen über ihr Selbst, ihren Körper, die transplantierte Lunge und ihr soziales Netzwerk interviewt. Die Compliance wurde durch die behandelnden Ärzte eingeschätzt. Die Interraterreliabilität (Cohen´s Kappa) über die Kategoriengruppen lag bei K=.8. In der vorliegenden Studie werden die quantitativen Ergebnisse der Inhaltsanalyse vorgestellt.Ergebnisse: Am häufigsten fanden sich Äußerungen zum Sozialen Netzwerk und der eigenen Person, wesentlich seltener zum Körper, der Lunge und den Medikamenten. Insgesamt beschäftigten sich die Patienten am meisten mit den Themen Nähe, Distanz und Depressivität. Nähe und Distanz spielten vor allem in den interpersonalen Beziehungen eine Rolle, aber auch in der Beziehung zur transplantierten Lunge. Die Depressivität bezog sich vor allem auf Gesundheitsprobleme und auf psychosoziale Folgen der Transplantation (z.B. finanzielle Belastungen). Frauen machten signifikant mehr Aussagen zum Sozialen Netzwerk als Männer, ihre Aussagen waren emotional akzentuierter. Patienten mit niedriger Compliance beschäftigten sich häufiger mit ihrer Person und ihrem Körper sowie mit den Themen Abhängigkeit und Leistung als Patienten mit hoher Compliance. Schlussfolgerung: Für lungentransplantierte Patienten sind soziale Beziehungen ein zentrales Lebensthema. Hinsichtlich des Complianceverhaltens sollte darauf geachtet werden, wie transplantierte Patienten ihr Selbst und ihren Körper wahrnehmen sowie welche Rolle Abhängigkeitserfahrungen spielen. Diese Ergebnisse sollten in in Untersuchungen mit grösseren Stichproben überprüft werden.