1. Veränderung der Konsummuster und des Naturverbrauchs: ökologische Suffizienz aufgrund des postindustriellen Wandels?
- Author
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Gill, Bernhard, Nikutowski, Oliver, Rehberg, Karl-Siegbert, and Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Subjects
post-industrial society ,productivity ,service society ,Kostenentwicklung ,postindustrielle Gesellschaft ,Sociology of Economics ,Federal Republic of Germany ,Umwelt ,Sociology & anthropology ,Preis ,sozialer Wandel ,Konsumverhalten ,Entwicklung ,empirisch-quantitativ ,Ökologie ,Privathaushalt ,service ,Effizienz ,development ,Gesellschaft ,quantitative empirical ,Dienstleistungsgesellschaft ,empirisch ,social change ,cost trend ,price ,Bundesrepublik Deutschland ,society ,Soziologie, Anthropologie ,efficiency ,Dienstleistung ,Auswirkung ,impact ,private household ,ddc:301 ,ecology ,Wirtschaftssoziologie ,Produktivität ,empirical ,environment ,consumption behavior - Abstract
"Die Theorie des "unbalanced growth" geht davon aus, dass nicht alle Bereiche einer wachstumsorientierten Volkswirtschaft gleichermaßen rationalisierungsintensiv sind. Es gibt auch Branchen oder einzelne Tätigkeiten, die durch Wissens- und Kapitaleinsatz kaum auf höhere Produktivitätsraten gebracht werden können, sondern in hohem Maße arbeitsintensiv bleiben. Das gilt vor allem für einen großen Teil von Dienstleistungen und ist daher im Zusammenhang mit der Diskussion um die Dienstleistungsgesellschaft auch umfassender thematisiert worden. Weil die Löhne in allen Bereichen tendenziell gleichmäßig steigen, kommt es zu relativen Kosten- und Preissteigerungen in den arbeitsintensiven Bereichen, zu relativen Kosten- und Preissenkungen in den rationalisierungsintensiven Branchen (vor allem in der Industrie). Die Absicht der Verfasser ist es nun, diese Theorie auf das Problem der Durchsetzung von Umwelteffizienz anzuwenden. Umwelteffizienz führt - ähnlich wie das vermehrte Aufkommen von Dienstleistungen - häufig zu relativen Kosten - respektive Preissteigerungen. Entscheidend ist nun, wie diese Verschiebung der Preisrelationen bei den Haushalten - beziehungsweise unterschiedlichen Typen von sozial ungleichen Haushalten - ankommen, das heißt von den BudgetverwalterInnen wahrgenommen werden. Es stellt sich die Frage, ob die Haushalte primär die relative Verteuerung der Güter ins Auge fassen und sie deshalb boykottieren, oder ob sie lediglich feststellen, dass sie sich diese Güter weiterhin leisten können - was für die meisten Haushalte durchaus der Fall ist, weil sich rationalisierungsbedingt die Budgetspielräume insgesamt vergrößern. Dieser Frage soll anhand der seit dem Zweiten Weltkrieg verfügbaren Haushaltsdaten, also in langfristiger Perspektive nachgegangen werden. Neben der Klärung von unmittelbar politisch-praktischen Fragen versprechen die Verfasser sich auch theoretische Hinweise, inwieweit die Entwicklung zur postindustriellen Dienstleistungsgesellschaft und die Ökologisierung der Gesellschaft zusammenhängen." (Autorenreferat)
- Published
- 2004