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Geschlechterbezogene Differenzierungen sind unweigerlich mit Machtvorstellungen verbunden, die auch in Wissensbeständen und -praktiken wirken. Empirische Untersuchungen wie beispielsweise #FrauenZählen können deshalb in besonderer Weise durch epistemologische Überlegungen kontextualisiert werden. Der vorliegende Text analysiert die Repräsentanz bzw. Unterrepräsentanz von Frauen in der theologischen Wissenschaft (sog. Emunds-Studien) und theologischen Publikationsorganen (sog. AGENDA-Studie) als Symptome einer vielschichtigen epistemologisch hegemonialen Praxis. In den epistemischen Gender Gaps wirken soziale und kulturelle Mechanismen einer geschlechterdifferenzierenden Sichtweise; es sind Mechanismen, die in den theologischen Diskursen anthropologisch-essentialisierend begründet und zusätzlich bestärkt werden. Universitäten und Wissenschaften als zwei miteinander verwobene Systeme sind nicht geschlechtsblind; mit Blick auf theologische Fakultäten wirken diverse zusätzliche epistemische Macht- und Gewaltformen. Diese gilt es zu dekonstruieren. Die Unterrepräsentanz von Frauen in der theologischen Wissenschaft ist ein multifaktorielles Phänomen, das – wie in anderen Wissenschaften auch in der Theologie – zu untersuchen ist. Dabei ist der Blick insbesondere auf geschlechtsspezifische Wahrnehmungsverzerrungen und -vorbehalte sowie auf die (die diversen Gender Gaps verschärfenden) essentialistischen kirchlichen Geschlechtervorstellungen zu richten.