1. Molekulare Pathologie der testikulären Keimzelltumoren: ein Update
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Biermann, K., Zhou, H., and Büttner, R.
- Abstract
Zusammenfassung: Keimzelltumoren (KZT) stellen eine heterogene Gruppe von benignen und malignen Tumoren dar. Basierend auf ihren unterschiedlichen biologischen Fähigkeiten und ihrer Herkunft werden KZT in 5 verschiedene Gruppen eingeteilt. Maligne seminomatöse und nichtseminomatöse KZT in beiden Geschlechtern bilden die Gruppe der Typ-II-KZT. Ihre häufigsten Vertreter sind die testikulären malignen KZT. Typ-II-KZT zeigen große Übereinstimmungen mit embryonalen Stammzellen. Die unklassifizierte intratubuläre Keimzellneoplasie (IGCNU), die Vorläuferläsion der KZT Typ II, entwickelt sich aus persistierenden unreifen fetalen Keimzellen, Gonozyten, die sich einem normalen Differenzierungsprozess entziehen. Dabei wird postuliert, dass Exon-17-aktivierende Mutationen der Rezeptortyrosinkinase c-KIT sehr früh während der Keimzellentwicklung auftreten und dass Gonozyten mit aktiviertem c-KIT-Rezeptor in ihrer Differenzierung gehemmt werden und sich dadurch einer normalen Entwicklung entziehen. Neue diagnostische Marker für neoplastische Keimzellen wie OCT3/4 und AP-2γ werden spezifisch in IGCNU, Seminomen und embryonalen Karzinomen detektiert und können helfen, eine Keimzellneoplasie Typ II von anderen malignen Tumoren abzugrenzen.
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- 2024
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