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In dem Beitrag wird dem Zusammenspiel von Interdisziplinarität und disziplinärer Identitätsbildung auf Basis der sozialwissenschaftlichen Entwicklung von postgradualen Studienprogrammen in Brasilien nachgegangen. In Brasilien sind seit 1990 eine Ausweitung des Graduiertenstudiums, ein Zuwachs an Postgraduiertenprogrammen und Programmen zum Erlangen eines akademischen Abschlusses sowie eine Stärkung von Fachvereinigungen in den drei sozialwissenschaftlichen Disziplinen – Anthropologie, Politologie und Soziologie – zu beobachten. Außerdem ist ein Zuwachs an interdisziplinären Postgraduiertenstudien, die Beiträge der Wirtschaftswissenschaften, der Geschichte, der Geografie und verwandter Disziplinen enthalten, zu registrieren. Die AutorInnen gehen davon aus, dass in der Interdisziplinarität die Zukunft der wissenschaftlichen Forschung liegt und in der Spezialisierung deutliche Grenzen zu erkennen sind. Ein interdisziplinäres Vorgehen scheint für die Solidität einer Fachdisziplin besonders effektiv zu sein. Im vorliegenden Artikel wird dieser Prozess für die Soziologie Brasiliens mit dem Fokus auf Postgraduiertenstudien in den Bereichen Soziologie und Sozialwissenschaften skizziert. The number of Postgraduateprogrammes in Social Sciences (Sciology, Politics, Anthropology) is steadily rising in Brazil. By observing the academic sector you will find a stricter separation between the three disciplines, which is accompanied by contrary movement: There are more interdisciplinary research projects and educational programs designed. This article discussesw the apparent contras between discilinarity and interdisciplinarity to find a necessary relationship between these two. Interdisciplinary designs are judged to be more successful in the future. The different movements of disciplinarity and interdisciplinarity are shown on the example of the postgraduate-programms of brazilian sociology and socials sciences.