1. Letal verlaufendes nicht-menstruelles Toxic-Shock-Syndrom bei Staphylococcus aureus-Sepsis
- Author
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Raumanns, J., Kaufhold, A., Behrendt, W., and Peters, G.
- Abstract
Zusammenfassung: Wir berichten �ber den seltenen Fall eines nicht-menstruellen Toxic-Shock-Syndroms (TSS) im Rahmen einer abszedierenden S. aureus-Sepsis bei einer 31j�hrigen graviden Patientin, welche am Ende der 29. Schwangerschaftswoche innerhalb von Stunden eine schwerste respiratorische und kardiozirkulatorische Insuffizienz entwickelte. Auch nach der notfallm��igen Forzepsentbindung konnte trotz aller intensivmedizinischer Ma�nahmen keine Stabilisierung des Allgemeinzustands erreicht werden. Die Patientin verstarb wenige Stunden postpartal unter den Zeichen eines Multiorganversagens. Post mortem fanden sich neben multiplen staphylogenen Abszedierungen in Nieren, Leber und Uterus eine akut, ulzer�se Endokarditis der Mitralklappe sowie septische myokardiale Streuherde mit begleitender Myokarditis. Der aus Blutkulturen isolierte S. aureus-Stamm verf�gte �ber die F�higkeit zur Produktion von Toxic-Shock-Syndrome-Toxin-1 (TSST-1) und Enterotoxin B. Das TSS, bei dem man ein menstruelles (80–90%) von einem nicht-menstruellen TSS (10–20%) unterscheidet, wird durch die Hauptsymptome Fieber, Hypotonie, Schleimhauthyper�mie und Exanthem sowie eine Reihe von Nebensymptomen wie z.B. Myalgien, Erbrechen, Diarrhoe charakterisiert. Schwere Krankheitsverl�ufe sind mit St�rungen multipler Organsysteme bis hin zum Multiorganversagen verbunden. Pathogenetisch liegen dem TSS lokale, selten generalisierte Infektionen mit S. aureus-St�mmen zugrunde, welche �ber die F�higkeit zur Produktion von Toxinen mit Superantigencharakter verf�gen (Enterotoxine, TSST-1). Die Letalit�t des nicht-menstruellen TSS ist hoch und wird mit 8–11% angegeben. Im Vordergrund der Therapie steht derzeit neben der antibiotischen Therapie die symptomatische Behandlung der Hypotension sowie begleitender Organst�rungen.
- Published
- 1995
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