1. Über Eine Augendruck-Erniedrigende Substanz
- Author
-
Wolff, L. K. and de Jongh, S. E.
- Abstract
Zusammenfassung 1.Bei Kaninchen, die mit Insulin eingespritzt worden sind, bleibt der Augendruck konstant, solange sich keine Krämpfe zeigen; nach den Krämpfen ist der Augendruck erniedrigit.2.Die analoge Drucksenkung tritt bei Tieren, die Krämpfe durch andere Gifte bekommen haben, auf. (Strychnin, Cocain, Pikrotoxin, Campher.)3.Die Eigenschaft eines Tieres, einen niedrigen Augendruck zu haben, ist übertragbar, denn das Serum von Tieren, die nachlnsulinkrämpfen entblutet wurden, ruft, intravenös eingespritzt, bei Kaninchen und Hunden Augendruckerniedrigung hervor. Bei subcutaner oder subconjunctivaler Einspritzung des Serums tritt keine Augendruckerniedrigung auf.4.Eine Nebenerscheinung der intrav. Injektion dieses Serums ist Auftreten von Temperaturerhöhung; diese zeigt sich auch bei subcutaner Einspritzung.5.Das Serum von Tieren, die andere toxische Krämpfe gehabt haben, hat dieselbe Wirkung wie das von Kaninchen mit Insulinkrämpfen; jedoch kann man diese Wirkung nicht in allen Fällen nachweisen. Dies kann zusammenhängen mit der verschieden langen Dauer der Krämpfe, die bei Insulin sehr lang, bei den anderen Giften meist kürzer ist (entweder schnelle Genesung, oder schneller Tod).6.Das augendruckerniedrigende Agens im Serum ist nicht untrennbar an das Eiwei\ gebunden, denn die oben genannte Eigenschaft des Kaninchenserums mit Insulinkrampf bleibt auch nach Enteiwei\ung mit koll. Eisenhydroxyd und nach Dialyse bestehen.7.Durchschneidung des Halssympathicus mit und ohne Entfernung des Ggl. cerv. supr. hat keinen deutlichen Einflu\ auf die oben genannte Augendruckerniedrigung.8.Der Mechanismus dieser Augendruckerniedrigung ist ebensowenig erklärt wie der des niedrigen Augendruckes beim Coma diabeticum, die Pupille wird jedoch nicht enge (Pilocarpin), und ebensowenig zeigt sich eine Blutdruckerniedrigung.
- Published
- 1925
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