The ancient city of Lousoi was located to west of the well known Artemis Hemera sanctuary, at the foot of Mount Ilias. In the year 1983 the Austrian Archaeological Institute (ÖAI) in Athens started with systematic excavations in two house-complexes which are situated on terraces within the urban area. In the cadastral maps this location is known as "Phournoi". During the excavations, which continued till 1994, around 350 moldmade fragments with relief decoration from the hellenistic period were found. The moldmade bowls form the largest part of these finds. They were used as drinking vessels during the Greek symposion. Apart from larger bowls and a very small bowl ("miniature") there are also relief-decorated craters, amphoras, jugs, funnels and two bowls of which one has a round stand and the other a high foot. A relief-plate of grey clay from Lousoi has already been published elsewhere. With these finds Lousoi offers a wide variety of moldmade relief-decorated pottery. The various vessels could be composed into complete sets. A few bowls have been preserved almost intact, but the majority of the material is fragmentary in various degrees. For the moment the moldmade bowls are dated tentaively by comparing stamps, decoration-schemes and styles with other specimens, not by contexts, within the second and first half of the first century B.C. There are several imported pieces (around 20%) which considerably differ from the regional and local products. This becomes obvious by comparing and analysing stamps, profiles, dimensions, fabrics and other "individual" peculiarities of the bowls. The local production shows various influences but also strong individual features. The quality of the local production varies from very high to rather mediocre. For the locally produced bowls the term "Brown ware/Lousoi" was chosen. A distinction is made between a series 1 and 2 based on the type of rosette-stamp in the bottom medaillon and the profile. A peculiar feature of ancient Lousoi, which nowadays seems lost in the middle of nowhere, are its commercial relations. There are imports from Argos, a centre for moldmade pottery production on the Peloponnese, from the region around Corinth, Sikyon and from Egio. And there is also evidence for strong connections with more northern regions such as Phokis with parallel examples in Amphissa (compare also the honorary inscriptions on bronze from the propylon in the Artemis sanctuary which were found during the old Austrian excavations in the years 1898 - 1899)., In einer Einleitung werden sowohl Zielsetzung als auch materialimmante Grenzen abgesteckt. Danach erfolgt ein Einblick in den Fund- und Grabungsplatz Lousoi. Dabei werden neben der Lage Lousois in einem nordarkadischen Hochtal auch die historische Bedeutung des Artemis-Hemera-Heiligtums als Stammesheiligtum der Achäer angesprochen. Die Funde stelbst, die in der Arbeit behandelt werden, stammen aus zwei Hauskomplexen, die sich im Stadtareal von Lousoi auf zwei Terassen im sogenannten Bereich "Phournoi" westlich des Heiligtums befinden. Noch weiter westlich dürfte das öffentliche Zentrum der Stadt folgen, wie jüngste Grabungen zeigten. Im Zuge der systematischen Grabungen der Athener Zweigstelle des Österreichischen Archäologischen Institutes in den Jahren 1983 - 1994 wurden in diesen Häusern um die 350 Reliefbecher bzw. Fragmente von Reliefgefäßen aufgedeckt. In einem ersten Hauptteil wird nun die allgemeine Bedeutung und Forschungsgeschichte der Gattung "Hellenistische Reliefbecher" als Leitform innerhalt der hellenistischen Keramik behandelt. Die hellenistischen Reliefbecher wurden mittels einer mit Einzelpunzen dekorierten Formschüssel (=Model) hergestellt. Sie fanden als bei dem für die griechische Kultur so typischen Symposion als Trinkgefäße Verwendung. Besonderer Wert wird dabei auf die Methodik zur Erschließung von sog. Atliers gelegt. Dies leitet zu den im Material von Lousoi festgestellten lokalen, regionalen und importierten Gruppen im eigentlichen Hauptteil über. Als Kriterien zur Definition von Werkstätten bzw. zur Unterscheidung von oder Zuweisung zu Gruppen werden neben den verwendeten Einzelstempeln auch Profilverläufe, Dimensionen, Scherbentypen und "individuelle" Merkmale an den Bechern herangezogen. Ausgehend von fünf Modelfragmenten werden die zehn lokal hergestellte Gruppen, zwei regionale sowie fünf importierte Gruppen geschieden, einige Einzelstücke entziehen sich einer Zuordnung. Auch sind im Material neben der Form des halbkugeligen Bechers reliefdekorierte Kratere, Krateriskoi, Amphoren, Trichterbecher sowie größere und kleinste Becher enthalten. Damit erweist sich das in einem Hochtal Nordarkadiens liegende Lousoi sowohl hinsichtlich des dort bekannten Gefäßrepertoires als auch in bezug auf die festgestellten Importstücke als äußerst fortschrittlich und offen (dies gilt auch für die Ausstattung der Häuser). Zu nennen sind Importe aus Argos, einem Zentrum der Reliefbecherherstellung auf der Peloponnes, aus der Gegend um Korinth und Sikyon sowie aus Aigion. Hervorzuheben sind die Beziehungen der Stadt Lousoi weiter nach Norden, über den Paträischen und Korinthischen Golf hinaus, z.B. in die Phokis. Im Anschluss an diese Auswertung werden noch Hinweise auf weitere Funde, die eine lokale Produktion von Töpferwaren vor Ort belegen, angeführt; gleiches gilt für die makroskopischen Beschreibungen der einzelnen Scherbentypen und die dazugehörigen mineralogisch-petrographischen Analysen. Eine englische und eine griechische Zusammenfassung bilden den Abschluss der Arbeit.