Götzö, Monika, Neukomm, Sarah, Baumeister, Barbara, Strohmeier, Rahel, Kehl, Konstantin, Gisler, Fiona, Gavez, Silvia, Götzö, Monika, Neukomm, Sarah, Baumeister, Barbara, Strohmeier, Rahel, Kehl, Konstantin, Gisler, Fiona, and Gavez, Silvia
Forschungsbericht im Rahmen des Förderprogramms «Entlastungsangebote für betreuende Angehörige» des Bundesamtes für Gesundheit BAG. Das Förderprogramm «Entlastungsangebote für betreuende Angehörige» will die Situation und die Bedürfnisse von betreuenden und pflegenden Angehörigen erforschen. Dies soll der Weiterentwicklung von Entlastungsangeboten dienen; mit dem Ziel, dass betreuende Angehörige ihre Erwerbstätigkeit beibehalten können. Der Bundesrat hat das Förderprogramm «Entlastungsangebote für betreuende Angehörige» im Rahmen der Fachkräfteinitiative lanciert. Es dauert von 2017–2020. In Teil 1 wurden Wissensgrundlagen erarbeitet. In Teil 2 werden Modelle guter Praxis analysiert und dokumentiert., Tages- und Nachtstrukturen für kranke, behinderte, psychisch beeinträchtigte und ältere Personen spielen eine zentrale Rolle bei der Entlastung betreuender Angehöriger. Das Forschungsmandat nahm erstmals eine vertiefte Analyse der Einflussfaktoren der Inanspruchnahme solcher intermediären Strukturen, die einen vorübergehenden, stunden- oder tageweisen Aufenthalt in einer Institution ermöglichen, vor. Es zeigt eine grosse Vielfalt an Angeboten in der Schweiz, offenbart aber teilweise auch fehlende Bedarfsgerechtigkeit und im Kinder- und Erwachsenenbereich auch Versorgungslücken. Der entscheidende Einflussfaktor für die Nutzung einer Tages- oder Nachtstruktur ist der Leidensdruck der Angehörigen. Eine bedeutende Rolle spielen zudem der Pflege- und Betreuungsbedarf, die Lebenslage der Nutzer/innen und ihrer Angehörigen, die Finanzierung des Aufenthalts, das konkrete Angebot in der Region sowie die Niederschwelligkeit der Tages- und Nachtstruktur in Form flexibler Öffnungszeiten, kurzfristiger Nutzungsmöglichkeiten und eines Fahrdienstes. Handlungsbedarf besteht mit Blick auf das Schliessen von Versorgungslücken und die bedarfsgerechtere Ausrichtung bestehender Angebote, die verbesserte Information und Begleitung von betreuenden Angehörigen, die gezieltere Gestaltung der Schnittstellen und Übergänge zwischen ambulant-aufsuchender, intermediärer und stationärer Versorgung sowie das Schliessen von Finanzierungslücken.