1. Untersuchung von vitreomakulären Traktionen vor und nach Membranpeeling mittels hochauflösendem Raster-OCT
- Author
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Georgopoulos, M., Geitzenauer, W., Ahlers, C., Simader, C., Scholda, C., and Schmidt-Erfurth, U.
- Abstract
Zusammenfassung: Ziel: Morphologische Untersuchungen der vitreomakulären Grenzschicht und der intraretinalen Architektur mittels dreidimensionaler hochauflösender Raster-OCT (optische Kohärenztomographie) vor und nach chirurgischer Delamination von epiretinalen Membranen und der Membrana limitans interna (ILM). Methoden: Bei 14 Augen von 14 Patienten wurden präoperativ die Ausdehnung und Intensität der Traktion der epiretinalen Membran (ERM) und die Morphologie der einzelnen Netzhautschichten mittels hochauflösendem Raster OCT (HROCT, Cirrus Prototyp, abgetastete Fläche 6×6 mm, 2 mm Dicke) dreidimensional dargestellt. Zusätzlich wurden Visus und ophthalmologischer Befund (inklusive Stratus-OCT) dokumentiert. Standardisierte Follow-up-Untersuchungen wurden prospektiv nach einem Protokoll am Tag 1, 4 und 7 sowie 1 und 3 Monate postoperativ durchgeführt. Ergebnisse: Die ERM war bei 85% dicht an der Netzhaut anliegend und dennoch in 100% im HROCT deutlich von der Netzhautoberfläche abgrenzbar und als separate Struktur erkennbar. Eine durch die ERM wirkende vertikale Traktion bis auf die tiefen Netzhautschichten konnte im HROCT in 93% der Fälle gezeigt werden. Strukturelle Alterationen der Netzhaut waren weder unmittelbar nach der Operation noch in der Folgezeit nachweisbar. Nach durchschnittlich 4 Wochen trat eine Reorganisation der Schichtenarchitektur mit vollständigem Rückgang der präoperativen traktiven Abweichungen ein. Der mittlere präoperative Visus von 0,4±0,2 Snellen stieg nach 3 Monaten auf durchschnittlich 0,5±0,2 Snellen an. Die mittlere Netzhautdicke betrug präoperativ 482±84 μm, nach 3 Monaten 328±80 μm (HROCT). Schlussfolgerungen: Die hochauflösende HROCT-Untersuchung erlaubt eine bisher unerreichte dreidimensionale Darstellung der Dynamik von epiretinalen Traktionen. Epiretinale Membranen können klar abgegrenzt und ihre traktiven Auswirkungen durch alle Netzhautschichten bis zum retinalen Pigmentepithel verfolgt werden. Mit dem postoperativen Eliminieren der Traktionen gehen morphologische Veränderungen der einzelnen Netzhautschichten bereits nach einem Monat zurück.
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- 2024
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