Es wird die Schichtenbildung des Integuments regional vergleichend an verschiedenen Stellen der Extremitaten untersucht: Nachdem vorangehende Untersuchungen zunachst ergeben haben, das die normale Entstehung des Skelets eine Folgeerscheinung der normalen fruhembryonalen Hautentwicklung ist (Blechschmidt 1961) und das ferner die Entstehung der Muskulatur, die zwischen Haut und Skelet entsteht, eine Folgeerscheinung der Haut-Skeletentwicklung ist, zeigt sich nunmehr, das auch die Differenzierung des Integuments in Epidermis und Corium sowie in Haut und Unterhaut eine Differenzierung ist, welche regelmasig bestimmte raumliche Beziehungen des Zellgewebes zur auseren Oberflache des Embryo zur Voraussetzung hat (Abgrenzung: “Determination der Entwicklungsvorgange” von ausen her). Wahrend fruhembryonal die Haut keine Hilfseinrichtung des Bewegungsapparates ist, da dieser erst nachtraglich entsteht, sondern umgekehrt dieser eine Folgeerscheinung der Hautentwicklung ist, ergeben die dargelegten Untersuchungen, das auch das embryonale Corium und dann die von ihm abgekapselte Subcutis eine Folgeerscheinung der morphologisch fasbaren Stoffwechseltatigkeit der Oberhaut ist. Sowohl die normale Entwicklung des Corium als auch die normale Differenzierung der Subcutis und ihrer allmahlichen Unterteilung in die lokal verschieden gebauten Fettgewebslappchen setzen in situ regelmasig eine lange normale Vorentwicklung der Epidermis voraus. Sie bestimmt durch ihre Lage den Rahmen der gesamten tieferliegenden Stoffwechselfelder des embryonalen Integuments und damit die Entstehung des Corium und der Subcutis. Die heute noch vielfach ubliche Vorstellung, das wachstumsfunktionelle Strukturen des Embryo und betriebsfunktionelle Organstrukturen unabhangig voneinander seien, ist sicher nicht richtig.