Zusammenfassung Die Arbeit versucht, auf die Notwendigkeit und die wichtigsten Merkmale aufmerksam zu machen, die eine institutionell verankerte, wissenschaftlich-innovatorische Anleitung der Sozialpolitik betreffen. Daß Anleitung dieser Art „notwendig“ ist, folgt aus dem Umstand, daß die Mittel, die die Regierungen für sozialwissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung aufwenden, zunehmend steigen, die Ergebnisse aber, die sie bewirken, bisher - wie etwa auf dem Gebiet der Erziehungsforschung - sehr bescheiden geblieben sind. Folgende Distinktionen, bezogen einerseits auf den akademischen, andererseits den Diskussionsstand der Praxis werden vorgenommen: Was den akademischen Bereich betrifft, kann man zwischen einer soziologischen Debatte (die Mängel von Wohlfahrtsmaßnahmen auf organisatorische oder konzeptuelle Schwächen, sei es auf politischer, sei es auf berufspraktisch-professioneller Ebene, zurückführt) und einer Debatte zwischen Wissenschaftlern und Technologen unterscheiden, die Mängel von unangemessener „hardware“ her erklärt und versucht, das Verhältnis von Wissenschaft und Technologie zu „reorientieren“. Bezogen auf den Praxisbereich kann zwischen Politik (und ihrer Veränderung) und Berufspraxis (und ihrem Wandel) unterschieden werden. Die genannten Unterscheidungen stehen insofern in Zusammenhang, als technologische Innovationen hier, soziale Reorganisation dort für Problemlösungen jeweils Alternativen darstellen: Alternativen freilich, die sehr verschiedene Werte - resp. Problemdefinitionen - zur Voraussetzung haben. Für eine sei es politisch, sei es professionell ausgerichtete Gruppe, die diese Werte und Grundannahmen teilt, kann jede dieser Alternativen, Kombinationen nicht ausgeschlossen, anziehend sein. Wenn man fragt, auf welche Weise Politik auf dem hier relevanten Gebiet verbessert werden kann („Metapolitik“), ist es notwendig, sich klar zu machen, wieviel Gewicht den genannten Machtrelationen auf dieser oder jener Seite jeweils zugemessen werden soll. Die Arbeit schließt mit der Aufzählung der wahrscheinlichen, politisch kurzfristig wirkenden Verbesserungen, die aus der Neuverteilung von Forschungsmitte in folgen können, geht auf Forschungsschwerpunkte ein, empfiehlt neue Wege der Forschungsorganisation und nennt die Möglichkeiten, die Forschungs- und Innovationspolitik politisch nutzen kann.