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Immer wieder wird das traditionelle Verständnis von Organisierter Kriminalität (OK) in Frage gestellt. Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), das EU-Polizeiamt Europol und auch deutsche Behörden wie Bundeskriminalamt, Bundesinnenministerium und Bundesjustizministerium betonen, dass neben hierarchischen kriminellen Vereinigungen neue Formen krimineller Netzwerke existieren, die sich mit alten überlappen. Es handelt sich um weltweit agierende Zusammenschlüsse, die eher einer Marktlogik folgen, statt sich in gewaltsame Konflikte zu verstricken. Für die Strafverfolgungsbehörden sind sie schwer zu fassen, weil sie locker und flexibel organisiert sind. Alarmierend sind vor allem ihre Fähigkeit, die legale Wirtschaft zu infiltrieren, und das enorme Maß an Geldwäsche, welches das UNODC auf zwei bis fünf Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts schätzt. Deshalb sollten nicht nur Strafverfolgungsbehörden und Politiker, sondern auch der Privatsektor besonders wachsam sein. Oft treibt nationale Strafverfolgung kriminelle Aktivitäten nur über die nächste Grenze. Um erfolgreich zu sein, sollten Gegenstrategien daher an globalen Marktdynamiken ansetzen. (author's abstract)

In the last decades, the traditional understanding of organized crime (OC) has been widely challenged. As the United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC), Europol, as well as German authorities have extensively highlighted, hierarchical criminal organizations coexist and overlap with new forms of liquid networked criminality. These criminal networks are composed of flexible alliances between professionals acting worldwide that regulate themselves based on market logic rather than violent conflicts. While appearing “dis-organized,” these criminal networks are highly resilient to law enforcement intervention due to their redundancy. Their capacity for infiltrating the legitimate economy and the estimated sums of money they launder globally, which amounts to between 2 and 5 percent of global GDP yearly (UNODC), are alarming. Therefore, not only law enforcement and policymakers, but also the private sector cannot afford to drop their guard. National interventions often just push criminal activities into other countries; hence, effective strategies should address global markets’ dynamics. (Autorenreferat)