1. Vorurteilsfreiheit, Empathie, Ambiguitätstoleranz: Diversity-Kompetenzen aus Sicht von Diversity-Trainerinnen und -Trainern
- Author
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Piper, Verena, Mazziotta, Agostino, Rohmann, Anette, Piper, Verena, Mazziotta, Agostino, and Rohmann, Anette
- Abstract
Ein zentrales Ziel von Diversity-Trainings ist, Personen dabei zu unterstützen, sich in kulturell diversen Alltags- und Berufssituationen angemessen zu verhalten. Die Konzeption von Diversity-Trainingsmaßnahmen ist maßgeblich davon beeinflusst, wie Diversity-Trainerinnen und -Trainer das Konstrukt "Diversity-Kompetenz" definieren. In der vorliegenden explorativen Studie wurden 172 Diversity-Trainerinnen und -Trainer dazu befragt, was sie unter Diversity-Kompetenzen verstehen und welche Inhalte und Methoden sie in der Praxis einsetzen, um diese Kompetenzen zu fördern. Es zeigte sich, dass sich die impliziten Theorien über Diversity-Kompetenzen zu einem großen Teil auf affektive Kompetenzen bezogen, während kognitive und verhaltensbezogene Kompetenzen deutlich seltener genannt wurden. Auch die Inhalte von Diversity-Trainings bezogen sich vorwiegend auf affektive Aspekte. In Bezug auf die in den Trainings eingesetzten Methoden zeigte sich, dass häufig Methoden angegeben wurden, die interaktive oder reflexive Prozesse auslösen. Die Ergebnisse weisen auf eine Nutzung von Trainingskonzepten mit Fokus auf die allgemeine interkulturelle Sensibilisierung hin. Unter der Annahme, dass die impliziten Theorien handlungsleitend für die Trainingskonzeption in der Praxis sind, werden Implikationen für die Weiterentwicklung der Diversity-Trainingspraxis diskutiert., A central aim of diversity training is to help people to act appropriately in culturally diverse everyday and professional situations. The design of diversity trainings is strongly influenced by how diversity trainers define the construct of "diversity competencies". In this exploratory study, 172 diversity trainers were asked what they understood by diversity competencies and which content and methods they used to promote diversity competencies. A qualitative content analysis revealed that the implicit theories of diversity competencies were largely related to affective competencies, while cognitive and behavioral competencies were much less common. A large part of the content used in diversity trainings focused on affective aspects and training methods were often chosen that trigger interactive or reflexive processes. Overall, the results indicate the use of training designs with a focus on general intercultural sensitization. Based on the assumption that the implicit theories of diversity trainers guide the training design, implications for the further development of diversity training practice are discussed.
- Published
- 2019