Die telemedizinische Vernetzung zwischen medizinischem Personal und Spezialisten hat sich in der prahospitalen Notfallmedizin – wie auch in anderen medizinischen Bereichen – als vorteilhaft erwiesen. In der Notfallmedizin haben sich telemedizinische Teilkomponenten entwickelt, die fur jeweils einzelne Krankheitsbilder anwendbar sind. Neu hingegen ist ein System, das ein breites notfallmedizinisches Spektrum als erganzendes Strukturelement des existierenden boden- und luftgebundenen Rettungssystems abdecken kann. Es wird dargestellt, warum Telemedizin in der Notfallmedizin notwendig und sinnvoll ist, und die wichtigsten Strukturmerkmale werden erlautert. Ein aus unterschiedlichen Hard- und Softwarekomponenten bestehendes System (Telenotarzt-Arbeitsplatz, Server-Infrastruktur, mobile und im Rettungswagen fest verbaute Ubertragungseinheit) gewahrleistet die Verfugbarkeit medizinischer Daten und den sicheren Datentransfer (Sprache, Echtzeit-Vitalparameter-Kurven und Werte, Fotos, Videostream, 12-Kanal-EKG etc.) in Echtzeit. Basis fur eine sichere Telemedizin sind die Strukturempfehlungen der Deutschen Gesellschaft fur Anasthesiologie und Intensivmedizin. Anwendbar ist die Telemedizin bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern und Indikationen. Jedoch unterliegt das System auch Grenzen und Limitationen. Schlussfolgerungen Telemedizin in der prahospitalen Phase ist sicher, erreicht im Vergleich zum konventionellen Notarztsystem eine bessere Dokumentationsqualitat, verkurzt die arztliche Bindungszeit um 50 %, reduziert die Gesamtzahl der arztlich begleiteten Rettungsdiensteinsatze und zeigt eine mindestens gleichwertige medizinische Versorgungsqualitat.