1. Aktuelle diagnostische und therapeutische Vorgehensweise bei der primären und rezidivierenden Patellaluxation - Analyse einer bundesweiten Umfrage und der aktuellen Literatur
- Author
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Christian Lüring, Valentin Quack, Markus Tingart, Dariusch Arbab, J Hohlweck, Cord Spreckelsen, and Björn Rath
- Subjects
Secondary prevention ,Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Practice patterns ,business.industry ,Treatment outcome ,medicine ,Patellar Dislocations ,Orthopedics and Sports Medicine ,Surgery ,Nationwide survey ,business ,Recurrent patella dislocation - Abstract
Studienziel: Patellaluxationen sind eine haufige Verletzungsart des Kniegelenks. Bei der Erstluxation konnen Begleitschaden auftreten, die im Verlauf zu einer rezidivierenden Luxation fuhren konnen. Zudem gibt es kongenitale Pathologien, die eine Patellaluxation pradisponieren. In der aktuellen Literatur werden die Diagnostik und die Therapie bei Patellaluxationen zunehmend diskutiert. Ziel unserer Umfrage an deutschen Kliniken war es daher, die aktuellen Versorgungsstrategien in Deutschland zu erfassen und mit der aktuellen Literatur zu diskutieren. Methode: 735 orthopadische und/oder unfallchirurgische Kliniken wurden eingeladen, an einer anonymen Umfrage zur Diagnostik und Therapie bei primarer und rezidivierender Patellaluxation teilzunehmen. Der Fragebogen bestand aus Multiple-Choice-Fragen und war in 3 Abschnitte unterteilt. Ein systematisches Literaturreview wurde zudem durchgefuhrt. Ergebnisse: 245 Kliniken (33,3 %) nahmen an der Umfrage teil. Sowohl bei Erst- als auch bei Reluxationen der Patella war die klinische Untersuchung fur die Teilnehmer von groser Bedeutung. Zudem wurde eine MRT-Untersuchung in uber 80 % bei der primaren und rezidivierenden Patellaluxation durchgefuhrt. Konventionelle Rontgenaufnahmen wurden in uber 50 % initiiert. Bei der primaren Patellaluxation war die konservative Therapie die haufigste genannte Masnahme, gefolgt von der Raffung des medialen Retinaculums und der MPFL-Plastik (MPFL: mediales patellofemorales Ligament). Bei rezidivierenden Patellaluxationen war die MPFL-Plastik an erster Stelle der gewahlten Therapieformen. Zudem wurde ein Versatz der Tuberositas tibiae ebenfalls haufig durchgefuhrt. Schlussfolgerung: In Ubereinstimmung mit der aktuellen Literatur konnte die klinische Bedeutung der MPFL-Plastik bei primaren und besonders bei rezidivierenden Patellaluxationen aufgezeigt werden. Zudem ist die konservative Therapie weiterhin die haufigste Therapieform bei der primaren Patellaluxation.
- Published
- 2013