1. Orale Antikoagulation nach Klappeneingriffen – Was ist der Standard?
- Author
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Konstantin Stark and Steffen Massberg
- Subjects
General Medicine - Abstract
ZusammenfassungNach interventionellen Eingriffen an der Aortenklappe oder den atrioventrikulären (AV) Klappen (u. a. TAVI, M-TEER, T-TEER) wird prinzipiell eine antithrombotische Therapie empfohlen. Dabei muss differenziert werden zwischen Patienten, für die unabhängig vom Klappeneingriff eine Indikation zur oralen Antikoagulation (OAC) besteht, meist aufgrund von Vorhofflimmern (AF), und Patienten ohne OAC-Indikation. Mehrere randomisierte Studien konnten zeigen, dass bei AF-Patienten, die eine TAVI erhalten, eine Fortführung der OAC (Vitamin-K-Antagonisten oder NOAC) als Monotherapie einer dualen Therapie, bestehend aus OAC plus zusätzliche Thrombozyteninhibition, überlegen ist. Andererseits ist bei TAVI-Patienten ohne vorbestehende OAC-Indikation eine ASS-Monotherapie als postinterventionelle antithrombotische Therapie zu empfehlen. Nach segelbasierter (Edge-to-Edge) Rekonstruktion der Mitral- und Trikuspidalklappe wird bei bestehender OAC-Indikation eine Fortsetzung der Antikoagulation empfohlen, ansonsten ASS dauerhaft mit Clopidogrel für 1–3 Monate. Die optimale antithrombotische Therapie im Kontext interventioneller Eingriffe an den AV-Klappen ist jedoch bislang nicht in größeren randomisierten Studien untersucht.
- Published
- 2022