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Wir verwandten das Melanom des syrischen Goldhamsters als Laboratoriumsmodell, um eine mogliche Verwendbarkeit von radioaktiven Substanzen zur Melanomlokalisation zu prufen. Bioverteilungsdaten wurden ermittelt, und wo die Tumorhintergrundsverhaltnisse gunstig waren, wurden Szintigramme (scans) gemacht. Die untersuchten Wirkstoffe hinsichtlich ihrer %-Dosis/g-Aufnahme werden in einer Tabelle gezeigt. Die Scans waren von Nutzen bei Melanomen des Auges. Anderweitige Lokalisation von Melanomen hangen von der Organaufnahme im Gebiete des Tumors ab. Daher konnen wir nicht sagen, das alle Wirkstoffe gleich gut zur Lokalisationsdiagnostik geeignet sind; es scheint eher, das verschiedene radioaktive Substanzen fur die zu untersuchenden Bezirke ermittelt werden mussen. Klinische Studien mit Iodine-123, 4, 3 DMQ (4, 3 dimethylaminopropylamino-7-iodoquinoline) haben uns ermoglicht, zwei Aderhautmelanome und ein Hautmelanom zu lokalisieren. Negativstudien wurden in drei Fallen durchgefuhrt; alle hatten auch ein negatives Biopsieergebnis. Zur Lokalisation von Aderhautmelanomen waren spezielle Kollimatoren erforderlich.

Das strahlenaktive Iodine-125 hat eine Halbwertzeit von 60 Tagen, eine durchschnittliche Energie von 27 keV und eine durchschnittliche Tiefendosis von 18,0 mm (halbe Wasserdicke). Diese physikalischen Charakteristika sind fur eine radioaktive Quelle fur interstitielle Strahlentherapie geeignet. Wir haben einen neuen Trager fur die Iodine-125-Bestrahlung von Augentumoren entwickelt. Der Trager wurde so konstruiert, das normales Augengewebe und Orbitastrukturen von schadigenden Strahlen geschutzt werden, wahrend die Bestrahlung des Tumors gewahrleistet ist. Die ersten Trager waren aus Blei, danach aus rostfreiem Stahl, das eine nahezu vollstandige Absorption der Iodine-125-Strahlung ermoglicht. Ein Millimeter rostfreien Stahls absorbiert mehr als 97% der lodine-125-Strahlen, wahrend die Halbwertschicht von Cobalt-60 aus 12 mm Blei besteht. Der Trager erlaubt durch seine offene Vorderflache eine ungehinderte, ungeschwachte Iodine-125-Strahlung zum Tumor. Das Melanom wurde in den suprachorioidalen Raum transplantiert und dient als Modell. Die Tumoren werden mit Iodine-125-Tragern bestrahlt. Die Strahlenwirkungen auf das Auge werden durch histopathologische Untersuchungen bestimmt. Klinische Studien mit Iodine-125 mit Goldtragern sind im Gange. Diese Trager sind leicht herzustellen und ermoglichen eine gute Bestrahlung des Aderhautmelanoms, wahrend die vitalen Augenstrukturen geschutzt werden.