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Nachdem das Vorkapitel psychosomatische Problemfelder und psychische Komorbiditaten am Beispiel der KHK behandelt hat, werden in diesem Kapitel weitere wichtige Krankheitsbilder wie funktionelle Herzbeschwerden, arterielle Hypertonie, Herzrhythmusstorungen, Herzinsuffizienz sowie angeborene und erworbene Herzfehler hinsichtlich der jeweils relevanten psychosomatischen Gesichtspunkte dargestellt. In dem Kontext werden auch die zentralen kardiologisch/kardiochirurgischen Interventionen wie Herzkatheter, Koronarinterventionen, Bypass-Operation, Schrittmacher und Defibrillatoren sowie Herz-Unterstutzungssysteme bzw. -transplantation beleuchtet. Neben psychosozialen Faktoren in Entstehung und Verlauf der jeweiligen Krankheit umfasst jedes Unterkapitel auch eine Darstellung der wichtigsten psychokardiologischen Behandlungsansatze.

Eine Weiterqualifikation von Arzten in Gesprachsfuhrung und hilfreicher Gestaltung der Arzt-Patient-Beziehung wird heute allgemein, so auch von der European Society of Cardiology und der Deutschen Gesellschaft fur Kardiologie, gefordert. Wahrend in Deutschland hierzu seit langem fachubergreifende Kurse in Psychosomatischer Grundversorgung fur Allgemeinarzte und Facharzte aller somatischen Fachrichtungen angeboten werden, stehen seit einigen Jahren mit dem osterreichischen Curriculum Kardiologische Psychosomatik und den deutschen Kursen Psychokardiologische Grundversorgung spezifische Angebote zur Verfugung. In diesen Kursen werden neben der Vermittlung psychokardiologischer Kenntnisse insbesondere spezifisch auf den Umgang mit Herzpatienten angepasste praktische Ubungen zur Gesprachsfuhrung sowie zur Reflexion und hilfreichen Gestaltung der Arzt-Patient-Beziehung angeboten.

Die koronare Herzkrankheit zeigt paradigmatisch psychokardiologische Fragestellungen, die auch fur andere kardiologische Erkrankungen gelten. In diesem Kapitel wird daher ausfuhrlich auf wichtige Problemfelder eingegangen. Personlichkeitsfaktoren und Verhaltensweisen werden seit langem als Risikofaktoren diskutiert. Zur Entstehung und Aufrechterhaltung der koronaren Herzerkrankung sowie bei deren Bewaltigung tragen soziale Faktoren masgeblich bei. Dazu gehoren soziookonomische Benachteiligungen sowie Belastungen in Beruf, Partnerschaft und Familie. Berucksichtigt werden auch unterschiedliche Auspragungen der psychosozialen Risiken fur Manner und Frauen. Die psychische Belastung durch die Erkrankung, meist ein Herzinfarkt, reicht von Trauer bis zu einer langdauernden Storung. In diesem Kontext werden Zusammenhange zwischen koronarer Herzkrankheit, Anpassungs- und Belastungsstorungen sowie Depression und Angststorungen dargestellt.