Es wurde das Problem der Lokalisierbarkeit corticaler Potentiale in mathematisch quantitativer Weise dargestellt. Voraussetzung dazu war die Kenntnis von der Lange der Potentiale — als Vektoren aufgefast — in einzelnen Zellindividuen. Sie ergab sich aus der Literatur als in der Grosenordnung von 0,2 mm liegend. Eine weitere Voraussetzung war die Kenntnis der Felder solcher Vektoren, die nach fruheren Untersuchungen nicht als ideale Dipole aufgefast werden konnen. Ihr Spannungsgradient ist maximal in der Mitte und minimal an den Enden des Vektors. Die experimentelle Darstellung der Felder solcher erzwungener Dipole ergab nur einen belanglosen absoluten Unterschied bei gleichem relativen Gang des Feldes extrapolar in freiem und erzwungenem Zustand. Es wird nun unter verschiedenen Annahmen eine Feldgieichung fur zwei Foci verschiedener Entfernung von der Oberflache aus der Grundgleichung abgeleitet, welche das Verhaltnis angibt, in der die beiden Vektoren bei gegebenen Grosen des Vektorabstandes und des Elektrodenabstandes zum Angriff kommen. Die Gleichung fur benachbarte Foci gleicher Tiefenlage fuhrt zu der praktischen Faustregel, das von zwei Vektoren dann praktisch nur einer (namlich mit der dreifachen Intensitat des anderen) abgeleitet wird, wenn der zweite vom ersten ebensoweit entfernt ist, wie der erste Focus von der Oberflache der Kopfschwarte, vorausgesetzt, das die Elektrode direkt senkrecht uber dem ersten Focus liegt. Ferner geht aus ihrer Diskussion hervor, das man maximale Abgriffe eines Vektors senkrecht uber seinem Entstehungsort erhalt; will man jedoch von 2 Foki nur den einen moglichst rein ableiten, bei relativ benachbarter Lage der beiden, so ist die Ableitung des einen von beiden spezifischer, wenn man extrapolar von dem abzuleitenden Focus auf der dem auszuschaltenden Focus abgewandten Seite ableitet. Es wird angegeben, welche Entfernungen 2 Foci haben mussen, wenn wir nur einen der beiden ableiten, den anderen praktisch unterdrucken wollen: Ein Focus wird nur dann different abgegriffen, wenn der andere mindestens um die Dicke der knochernen und weichen Schadelkapsel vom ersten entfernt ist. Endlich kann theoretisch abgeleitet werden, wie die Amplituden abnehmen, wenn ein Vektor nicht senkrecht uber seinem Entstehungsort sondern seitlich davon abgeleitet wird. Aus einem Diagramm (Abb. 10) geht die Gesetzmasigkeit hervor, mit der die abgegriffene Spannung des Vektors mit seiner Entfernung von der Kopfhaut verknupft ist. Je tiefer der Fccus liegt, desto kleiner ist die absolute Grose seines Potentials im Maximum, desto breiter aber der Gipfel der Potentialkurve. more...