1. Bestrahlung der Mamma nach brusterhaltender Operation
- Author
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K Zwiefel, K. Orth, C. Nestle-Krämling, Edwin Bölke, Wilfried Budach, and Christiane Matuschek
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Oncology ,business.industry ,Medicine ,Hematology ,business - Abstract
Nach brusterhaltender Operation ist eine Nachbestrahlung indiziert. Es stellt sich die Frage, wie stark ausgepragt die Effekte der Bestrahlung auf das Lokalrezidivrisiko und Uberleben sind und ob nicht bei bestimmten Subgruppen auf eine Bestrahlung verzichtet werden kann. Auserdem ist interessant, ob auch kurzere Fraktionierungsschemata angewendet werden konnen sowie in welchen Fallen und in welcher Technik ein Boost appliziert wird. Des Weiteren sollte eine Stellungsnahme zur Rebestrahlung erfolgen. Evidenzbasierter Review zur Klarung von Indikation, Fraktionierung, Technik von adjuvanter Homogenbestrahlung der Brust und Boost sowie Moglichkeit der Rebestrahlung. Mittels systematischer Literaturrecherche von Pubmed und manueller Suche wurden relevante Publikationen zwischen 1985 (tierexperimentelle Daten) und 2013 untersucht. Der Publikation wurde insbesondere die Metaanalyse der Early Breast Cancer Trialists Collaborative Group (EBCTCG) mit 10.801 Patientinnen aus randomisierten Studien und bis zu 15 Jahren Nachbeobachtungszeit zugrunde gelegt. Nach brusterhaltender Operation ist eine Nachbestrahlung der Brust in allen Subgruppen indiziert. Zusatzlich kann zur Senkung des Lokalrezdivrisikos ein Boost appliziert werden. Langzeitergebnisse weisen darauf hin, dass neben der normofraktionierten Strahlentherapie auch hypofraktionierte Bestrahlungsschemata bei Patientinnen mit niedrigem Ruckfallrisiko (altere Patientinnen ohne lokoregionaren Lymphknotenbefall, die keine Chemotherapie benotigen, mit 15 Jahre fehlen. Rebestrahlungen sind moglich; allerdings sollte ein Zeitabstand von mindestens 6 Monaten eingehalten werden. Grundsatzlich handelt es sich bei der adjuvanten Strahlentherapie nach brusterhaltender Operation um eine gut untersuchte, nebenwirkungsarme Therapie mit der Moglichkeit, das Lokalrezidivrisiko um den Faktor 3 zu senken und mit 4 verhinderten Lokalrezidiven statistisch einen Todesfall zu vermeiden.
- Published
- 2013
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