1. Diagnose der progressiven multifokalen Leukoencephalopathie durch den Nachweis von JC-Virus DNS im Liquor cerebrospinalis
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Stephan A. Frye, R. W. Turner, G. Hunsmann, Klaus Felgenhauer, Thomas Weber, J. Haas, R. Malessa, W. Enzensberger, and W. Lüke
- Subjects
0303 health sciences ,03 medical and health sciences ,0302 clinical medicine ,030212 general & internal medicine ,030304 developmental biology ,3. Good health - Abstract
Bei der progressiven multifokalen Leukoenzephalopathie (PML) handelt es sich um eine sehr seltene, subakut demyelinisierende Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Etwa 2 % bis 7% aller mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) Infizierten entwickeln eine PML. Anhand kernspintomographisch nachweisbarer, nicht Kontrastmittel anreichernder, in der T2-Wichtung hyperintenser und in der T1-Wichtung hypointenser Lasionen uberwiegend der weisen Substanz last sich eine klinisch wahrscheinliche Diagnose stellen (Whiteman et al., 1993). Eine eindeutige Abgrenzung von einer HIV Leukenzephalitis/Enzephalopathie (HIVE), zerebralen Toxoplasmose, einem malignen Lymphom oder Hirntumoren ist dagegen nur bioptisch moglich. Da selbst die Biopsie nur eine Sensitivitat von etwa 61 % (Whiting et al. 1992) bis 96 % (Levy et al. 1992) aufweist, ist ein nicht-invasives Verfahren zum Virusnachweis dringend erforderlich. Mittels der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) steht ein hochempfindliches und spezifisches Verfahren zur Verstarkung virusspezifischer Nukleinsauren zur Verfugung.
- Published
- 1995