Interkulturelles Lernen ergibt sich nicht allein aus der multinationalen Zusammensetzung einer Schulklasse. Es bedarf eines Bewusstseins über unterschiedliche Wahrnehmungsmuster, die oft subtiler sind, als es einfache nationale Klassifizierungen vermuten lassen. Für diese Wahrnehmungsmuster, die sowohl aus kultureller Prägung als auch aus gemeinsamen Sozialisationserfahrungen (zum Beispiel in der Schule) entstehen, gilt es bewusst zu sensibilisieren. Dieser Beitrag zeigt auf, wie der Deutschunterricht mit interkultureller Sprachdidaktik Heterogenität als positiven Faktor für das sprachliche Lerngeschehen nutzen kann und den Erwerb interkultureller Kompetenzen ermöglicht. Die Szenariendidaktik, die dafür Wege eröffnet, steht im Mittelpunkt dieses Beitrages. Aus den hier skizzierten Parametern und Aufgaben ergeben sich nicht nur neue, motivierende Lernwege für die Schüler, sondern auch neue, spannende Anforderungen an die Lehrer im Hinblick auf ihre Rolle und ihr Lehrverständnis.