Hintergrund: Für ältere Menschen ist es entscheidend, ihre zusätzlichen Lebensjahre gesund, bedeutungsvoll und würdevoll zu verbringen. Auch ist ihnen sehr wichtig, möglichst lange selbständig zu bleiben und zuhause wohnen zu können. Ziel: Evidenzbasierte ergotherapeutische Interventionen darlegen, welche die Selbständigkeit und die Lebensqualität von zuhause lebenden älteren Menschen fördern. Dies soll als Empfehlung für praktizierende Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten in der Schweiz dienen. Methode: Für das systematische Literarturreview wurde in den Datenbanken AMED, CINAHL, Cochrane Library, Medline, OTDBase und OTSeeker gesucht. Ergänzt durch eine Schneeballsuche wurden 137 Studien gelesen und aufgrund der Ein- und Ausschlusskriterien neun Studien inkludiert. Diese wurden zusammengefasst und kritisch gewürdigt. Die beschriebenen Interventionen wurden den vier Interventionsmodellen nach OTIPM (Fisher, 2014) zugeordnet. Ergebnisse: Die Interventionen sind sehr unterschiedlich aufgebaut. Keine der Interventionen bewirkt eine signifikante Verbesserung bezüglich Selbständigkeit und Lebensqualität, dennoch sind gewisse Trends ersichtlich. Diskussion: Kompensatorische Interventionen, wie Wohnraumanpassungen und Hilfsmittelabgaben, beeinflussen die Selbständigkeit und die Lebensqualität positiv. Mit Interventionen aus dem akquisitorischen Interventionsmodell können intrinsische Faktoren verändert, bereits aufgegebene Aktivitäten wieder aufgenommen oder neue Betätigungen entwickelt werden. Die Gruppeninterventionen haben den Vorteil, dass sie nicht nur die Motivation der Teilnehmenden positiv beeinflussen, um länger aktiv zu bleiben, sondern auch die Möglichkeit bieten, Erfahrungen auszutauschen.