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1. Methamoglobinbildung ist grundsatzlich leicht und rasch reversibel und fuhrt daher an und fur sich weder zur Bildung von „Innenkorpern“, noch zur Anamie. 2. Da aber Methamoglobinbildung seinem Wesen nach eine Oxydation ist, konnenviele — nichtalle — methamoglobinbildenden Gifte tiefergehende Oxydationen am Blutfarbstoff herbeifuhren, die dann nicht mehr reversibel sind, daher zum Zerfall des Farbstoffs und seiner Trager fuhren. 3. Diese tiefergehenden Oxydationen verandern den Farbstoffcharakter durch Aufspaltung des Porphinringes; die rein dargestellten Produkte sindgrun gefarbt, daher Verdohamochromogene genannt; „Sulfhamoglobin“ ist eines von ihnen undkeine Schwefelverbindung. 4. Die Verdohamochromogene geben dem Blut eine dunklebraunlich-rote bis grunschwarzliche Farbtonung. Sie besitzen eine deutliche Absorption im roten Felde des Spektrums, konnen daher von Unerfahrenen mit Methamoglobin verwechselt werden — abgesehen davon, das sie nicht seltengleichzeitig mit Methamoglobin auftreten. 5. Die tiefergehenden Oxydationen konnen auch denEiweisanteil des Hamoglobins (Globin) angreifen. Eine solche Veranderung druckt sich offenbar in verminderter Loslichkeit (Instabilitat des Solzustandes), sowie in einer hoheren Farbbarkeit durch basische Farbstoffe aus. Darauf durfte die Entstehung der Heinzschen Korperchen (Blaukorner, Innenkorperchen) zuruckzufuhren sein, die bei der Vergiftung mit vielen aromatischen Stickstoffverbindungen — auch langdauernder therapeutischer Zufuhr „normaler“ Dosen — auftreten konnen. Sie sind ihrem Wesen nach Vorstufe oder Ausdruck von Anamien. 6. Der hochste Grad einer grundsatzlich gleichsinnigen Einwirkung kann bei Chloratvergiftung zur Verlegung der Nierenwege mit Schollen halbzerstorten Blutfarbstoffs und damit zur Anurie fuhren.

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Heinzsche Korperchen, Methamoglobin und Sulfhamoglobin sind drei verschiedene, voneinander unabhangige und nebeneinander herlaufende Folgen gewisser Vergiftungen. Statt Methamoglobin empfiehlt sich als besserer Ausdruck: „Haimglobin“, statt Sulfhamoglobin „Verdoglobin“. Der Ausdruck „hamoglobinamische Innenkorperchen“ entspricht in keiner Hinsicht dem tatsachlichen Befunde und ist daher auszumerzen.

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