1. Knochenmarkfibrose bei primärer Myelofibrose in Abhängigkeit von myelodysplasie- und altersassoziierten Mutationen der Hämatopoese
- Author
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Ulrich Lehmann, Julia Vogtmann, Stephan Bartels, Elisa Schipper, Britta Hasemeier, Jerome Schlue, Guntram Büsche, M. Faisal, L Westphal, and H.H. Kreipe
- Subjects
0301 basic medicine ,Gynecology ,medicine.medical_specialty ,business.industry ,Bone marrow fibrosis ,medicine.disease ,Pathology and Forensic Medicine ,03 medical and health sciences ,Haematopoiesis ,030104 developmental biology ,0302 clinical medicine ,030220 oncology & carcinogenesis ,Age related ,medicine ,Myelofibrosis ,business - Abstract
Abgesehen von histopathologischen, allerdings eingeschrankt reproduzierbaren Merkmalen sind keine Kriterien bekannt, die die Entwicklung einer Myelofibrose (MF) als typische Komplikation myeloproliferativer Neoplasien (MPN; chronische myeloproliferative Erkrankungen nach alter Nomenklatur) in fruhen noch unverfaserten Stadien vorhersagen. Altersassoziierte klonale Hamatopoese („age-related clonal hematopoiesis“, ARCH, oder „clonal hematopoiesis of indetermined potential“, CHIP) wird ab dem 65. Lebensjahr in bis zu 10 % dieser Alterskohorte angetroffen. ARCH wurde kombiniert mit typischen Treibermutationen (JAK2, MPL und CALR) bei MPN beschrieben. Um die Auswirkung von ARCH auf das Fibroserisiko von primarer Myelofibrose (PMF) im unverfaserten Fruhstadium (MF 0) zu ermitteln, wurden in dieser Studie 77 Falle von fruher PMF mit spaterer Entwicklung einer Myelofibrose (MF 2 und 3) im Verlauf (Median 6,2 Jahre) hinsichtlich ihres Mutationsstatus untersucht. Als Vergleichskollektiv dienten PMF-Falle (n = 27) ohne Entwicklung einer Myelofibrose mit einer medianen Beobachtungszeit von 7,2 Jahren. Die haufigsten ARCH-Mutationen, die Gene TET2, ASXL1 und DNMT3A betreffend, zeigten dabei keine Korrelation mit dem fibrotischen Progress, wenn sie bereits in der initialen Biopsie bestanden. Andere, eher beim myelodysplastischen Syndrom (MDS) und nicht bei ARCH anzutreffende Mutationen der Hamatopoese wie SRSF2, U2AF1, SF3B1, IDH1/2 und EZH2 fanden sich bei 24,7 % der prafibrotischen PMF-Falle mit spaterem fibrotischen Progress, aber in keinem der prafibrotischen PMF-Falle ohne Fibroseentwicklung (p = 0,0028). Aus diesen Befunden ergibt sich, dass die haufigen ARCH/CHIP-Mutationen TET2, ASXL1 und DNMT3A kein gesteigertes Fibroserisiko bei PMF im unverfaserten Fruhstadium bewirken, wahrend die MDS- und Nicht-ARCH-assoziierten Mutationen SRSF2, U2AF1, SF3B1, IDH1/2 und EZH2 einen signifikanten Risikofaktor fur den schnellen Progress in eine MF (Median 2 Jahre) darstellen.
- Published
- 2020