1. Wählen wir die richtigen Mittel zur Zwangsvermeidung?
- Author
-
Luise Stückle, Kolja Heumann, Tania M. Lincoln, Andreas Jung, Thomas Bock, and Candelaria Mahlke
- Subjects
03 medical and health sciences ,Psychiatry and Mental health ,0302 clinical medicine ,030212 general & internal medicine ,Psychology ,030227 psychiatry - Abstract
Zusammenfassung Ziel Zu untersuchen, welche Milderen Mittel Menschen, die Zwangsmaßnahmen erfahren haben, als besonders nützlich zur Zwangsvermeidung einschätzen und in welchem Ausmaß ihnen diese angeboten wurden. Methode Deutschlandweit wurden 155 von Zwangsmaßnahmen betroffene PatientInnen online oder per Papierfragebogen befragt. Ergebnisse Den Befragten wurden durchschnittlich 4,7 von 25 Milderen Mittel im Vorfeld der zuletzt erlebten Zwangsmaßnahmen angeboten. Die potenziell am nützlichsten eingeschätzten Mittel waren „Krisengespräche“, „Bedürfnisse berücksichtigen“ und „Interesse signalisieren“. Es zeigte sich ein negativer Zusammenhang zwischen Angebotshäufigkeit und potenzieller Nützlichkeitseinschätzung. Ein Großteil der Befragten war unzufrieden mit der erhaltenen Behandlung. Schlussfolgerungen PatientInnen erhalten in eskalierenden Situationen nicht die Mittel, die sie als am nützlichsten einschätzen. Der Fokus sollte vermehrt auf Krisengespräche und einem empathischen, bedürfnisorientierten Umgang gelegt werden.
- Published
- 2021
- Full Text
- View/download PDF