Lappersdorf 2012, 69 S., In der teilweise sehr hitzig geführten Debatte um die Einführung des Betreuungsgeldes werden neben soziokulturellen und sozioökonomischen Aspekten wie der Gender-, Bildungs- und Chancengerechtigkeit und der Frauenerwerbsquote, wichtige und grundlegende frühpädagogische Themen wie jenes der frühen Bildung, der Bindungstheorie und der Wirksamkeit pädagogischer Erziehungsformen tangiert. Die in diesem Sinne ebenfalls wichtige und zentrale Fragestellung zur Qualität der U3-Einrichtungen (Einrichtungen für Kinder unter drei Jahren) spielt in der Diskussion allenfalls eine untergeordnete Rolle. In der vorliegenden Arbeit werden diese Themen hinsichtlich der Einführung des Betreuungsgeldes im Rahmen eines Vergleichs vorliegender Studien und wissenschaftlich gesicherter Grundlagen untersucht. Es kann dabei gezeigt werden, dass die politische Diskussion aus wissenschaftlicher Sicht teils auf unrichtigen und fragmentierten, weil überholten Annahmen beruht, und die Einführung des Betreuungsgeldes ausgehend von nationalen und internationalen Erfahrungen nicht nur sozioökonomische und bildungspolitische negative Auswirkungen haben wird, sondern sich aufgrund genau dieser Auswirkungen in einer interaktionistischen und ko-konstrukivistischen Perspektive auch negativ auf die Qualität der bestehenden U3-Einrichtungen auswirken kann, die ohnehin im Kreuzfeuer der Kritik steht. Eine hohe Qualität dieser Einrichtungen ist daher eine der wichtigsten Herausforderungen der Frühpädagogik. Darüber hinaus sollte das teilweise aus ideologischen Gründen sich abzeichnende Schisma zwischen elterlicher und institutioneller Erziehung überwunden werden, um eine neue Konzeption einer komplementären gemeinsamen Erziehung zu entwickeln. (DIPF/Autor), The partially heated up debate about the introduction of the “child care subsidy” affects beside sociocultural and socioeconomical aspects like gender equality and equal opportunities for everyone, also important and fundamental topics of the early childhood pedagogics like the early education, the theory of emotional attachment and the virtue of pedagogical education forms. In this spirit the question about the quality of U3-facilities (facilities for toddlers) is both important and central, too. However it plays a rather inferior role within the public and academic discussion. This paper reviews these topics with regard to the introduction of the “child care subsidy” within the framework of available studies and science-based principals and shows in doing so that the political discussion, from an academic point of view, relies on incorrect and fragmented, since obsolete assumptions. The introduction of the “child care subsidy” will not only have negative effects on socioeconomics and educational policy but will also negatively influence, in an interacting and co-constructivist way, the quality of existing U3-facilities, which already comes under severe criticism. A high quality of those facilities is one of the most important challenges in early years education. Furthermore should the, partially due to ideological reasons, emerging schism between parental and institutional education be negotiated, to develop a new concept of a combined a complementary education. (DIPD/author)