Der Beitrag fragt nach den Möglichkeiten mithilfe der Kategorien der Praxeologischen Wissenssoziologie, die zur Beschreibung organisationaler konjunktiver Erfahrungsräume kürzlich entwickelt wurden, für empirische Rekonstruktionen von Fachunterricht und der Anleitung eines transnationalen Vergleichs fachunterrichtlicher Praxen. Die Analyse erfolgt auf der Grundlage videografierten Mathematikunterrichts und einer Gruppendiskussion mit Schüler:innen, die eine Secondary School in Kanada besuchen. Die Ausführungen zeigen nicht nur, dass die neuen Kategorien sich sehr gut eigenen, um die Bearbeitung des Spannungsverhältnisses von Norm und Habitus in Organisationen zu analysieren, sondern auch, dass die gesellschaftlich-schulischen Normen und die ihnen inhärenten sozialen bzw. Schüler:innenidentitäten in diesen Praxen bearbeitet werden. This paper explores the possibilities of using the recently developed categories of the Praxeological Sociology of Knowledge, to describe conjunctive spaces of experience generated in organizations, to empirically reconstruct classroom practice and to guide a transnational comparison. The analysis is based on videotaped mathematics lessons and a group discussion with student attending a secondary school in Canada. The results show not only that the new categories are well suited for analyzing how the tensions between norm and habitus are dealt with in organizations, but also that societal-school norms and their inherent social or student identities are dealt with in these practices.