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Die neue DDG-Leitlinie der hochsten Qualtitatsstufe richtet sich an alle Betreuer von Menschen mit Typ-1-Diabetes. Sie soll bewirken, dass Patienten mit grostmoglicher Eigenverantwortung ihre individuellen Therapieziele erreichen und akute Komplikationen sowie diabetesbedingte Folgeerkrankungen vermeiden konnen — und all dies bei hoher Lebensqualitat. Hierfur ist der HbA1c-Zielwert stets als ein Kompromiss zwischen dem Risiko fur Hypoglykamien und deren Folgen und der erwarteten Risikoreduktion anzusehen, wobei ein Wert von < 7,5% anzustreben ist.

Monogene Diabetesformen sind selten. Dennoch sollte bei schlanken Patienten, die als Jugendliche oder junge Erwachsenen an Diabetes erkranken, einen niedrigen Insulinbedarf und keine Betazellautoimmunitat haben, ein monogener Diabetes als Diagnose in Betracht gezogen werden. Die richtige Diagnose hat sowohl fur die Therapie (oft mit oralen Antidiabetika) als auch fur die Prognose und das Auftreten von Begleiterkrankungen Konsequenzen. Syndromale Diabeteserkrankungen sind noch seltener, haben jedoch zum Teil eine sehr schlechte Prognose. Bei Kombination eines Diabetes mit Taubheit, Optikusatrophie, Retinitis oder neurologischen Symptomen sind differenzialdiagnostische Uberlegungen erforderlich.

In der Behandlung von Jugendlichen mit Typ-2-Dia-betes ist eine Gewichtsreduktion und Verbesserung der Insulinsensitivitat durch Lebensstilanderungen anzustreben. Die medikamentose Behandlung ist derzeit noch durch die weitgehend fehlende Zulassung von oralen Antidiabetika auf Metformin und Insulin beschrankt. Wichtig ist ein Monitoring und die Therapie von moglichen Begleiterkrankungen.

Zum Screening auf einen fruhen Typ-2-Diabetes wird bei Kindern und Jugendlichen der orale Glukosetoleranztest empfohlen. Eine grose Studie zeigt, dass sich der HbA1c-Wert besser eignet.

Trotz verscharfter Gutekriterien fur die Blutzuckerselbstmessung weisen weiterhin mehr als die vorgesehenen 5% der Messwerte teilweise erheblich vom parallel gemessenen Laborwert ab. Nach ISO-2013-Kriterien liegen zwischen 79,7% und 88,6% der Messungen in der erlaubten Abweichung unter den RealLife-Bedingungen dieser Untersuchung, bei der Patienten in die Praxis kommen und die Messgerate auch mit unterschiedlichen Laborstandards verglichen werden, die ihrerseits Abweichungen haben konnen. Mehrere Untersuchungen auch in jungerer Zeit konnten eine vom Hersteller bzw. Messgerat abhangige Abweichung zeigen. Teilweise werden auch Chargen von Teststreifen vom Hersteller aufgrund von Qualitatsmangeln zuruckgerufen. Der Einšuss auf den HbA1c-Wert scheint bei Patienten, die immer zu niedrige Werte messen, deutlich zu sein. Es ist zu erwarten, dass gut geschulte Familien oder Patienten bei niedrigen Blutzuckern eine Dosisreduktion vornehmen und sich damit dann im scheinbar normalen, in Wahrheit aber zu hohen Blutzuckerbereich bewegen. Ebenso zu erklaren ist die deutlich hohere Zahl von schweren Unterzuckerungen bei Verwendung von Messgeraten, die zu hohe Blutzucker anzeigen, und damit vermeintlich zu wenig Insulin injiziert wird. Diese Studie bricht also eine Lanze fur die regelmasige und sorgfaltige Parallel-Uberprufung der Gute der Blutzuckerselbstmessung beim Diabetologen.

Der Zeitpunkt, ab dem ein Kind mit Diabetes Typ 1 seine Insulintherapie in Eigenregie vornehmen kann, ist sicher individuell verschieden. Auf jeden Fall sollten Eltern kleinere Kinder unterstutzend begleiten. Manchmal geschieht dies jedoch nicht, so wie im folgende Fall.

Wer kein subkutanes Fettgewebe hat, kann auch keine unschonen Fettpolsterchen entwickeln –und musste froh sein? Dass dem nicht so ist, und wie fatal sich eine generalisierte Lipodystrophie metabolisch ausert, musste eine junge Frau erleben, die mit dieser Storung zur Welt kam.

Die Blutzuckerselbstmessung (BZSM) ist ein wichtiger Baustein in der effektiven Behandlung von Kindern mit Diabetes. Es gibt aber nur wenige Studien, die untersuchen, wie Messfrequenz und Stoffwechselkontrolle sowie Komplikationen zusammenhangen. Auch der Einfluss der Therapieform ist in diesem Alter nicht bekannt.