1. Management der lateralen Bauchwandhernien
- Author
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Hans-Jörg Fehrer, Odo Gangl, Gernot Köhler, Reinhold Függer, and Richard Kaltenböck
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Transplant surgery ,Cardiothoracic surgery ,business.industry ,medicine ,Surgery ,Lumbar hernia ,Lateral abdominal wall ,business ,Abdominal surgery - Abstract
Laterale Bauchwandhernien sind selten und werden uneinheitlich definiert, weswegen die Anwendung der Klassifikation der Europaischen Herniengesellschaft (EHS) nicht zuletzt zur Vergleichbarkeit der chirurgischen Ergebnisqualitat sinnvoll ist. Zwischen echten faszialen Defekten und Denervationsatrophien muss unterschieden werden. Es besteht basierend auf der verfugbaren Literatur ein niedriger Evidenzlevel ohne Konsens zur besten operativen Strategie. Die Nahe zu knochernen Strukturen und die komplexe Anatomie der dreischichtigen Bauchwand machen laterale Hernien versorgungstechnisch schwierig. Die chirurgischen Varietaten umfassen laparoendoskopische, robotische, minimal-invasive, offene oder Hybridzugange mit unterschiedlichen Netzpositionen in Bezug auf die Bauchwandschichten. Die grosflachige praperitoneale Netzverstarkung offen, transperitoneal laparoskopisch (TAPP) oder total endoskopisch praperitoneal (TEP) erfahrt die breiteste Zustimmung. Das notige Ausmas der medialen Netzuberlappung wird determiniert von der Distanz der medialen Defektbegrenzung zum lateralen Rand der geraden Bauchmuskulatur. Die medialwarts gerichtete pra- und retroperitoneale Dissektion kann durch laterale Inzision der hinteren Rektusscheiden in die homolaterale bzw. durch Uberkreuzung der Mittellinie hinter der intakten Linea alba bis in das kontralateral des Herniendefektes gelegene retrorektale Kompartment (RRK) ausgedehnt werden. Die intraperitoneale Onlay-mesh-Technik (IPOM) ist nur fur kleinere Defekte mit moglichem Defektverschluss ein geeignetes Verfahren, bleibt aber auch als „Exit-Strategie“ bei defektem Peritoneum wichtig. Individualisierte prahabilitative und prakonditionierende Masnahmen sind ebenso wie die praoperative anamnestische und klinische Befund- und Risikoeinschatzung mit radiographischer Schnittbilddiagnostik mandatorisch.
- Published
- 2021
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