Diese Masterarbeit befasst sich mit der Dyade zwischen Mutter und Vater, und im Besonderen dem Einfluss der Kindesmutter auf den Vater in seiner Vaterrolle. Dafür wurde der Blickwinkel des Vaters auf sich und die Mutter in teilstandardisierten, leitfadengestützten Einzelinterviews mit sechs Vätern erhoben. Diese führen alle eine intakte Beziehung mit der Kindesmutter und leben mit ihr und dem jungen Kind/den jungen Kindern in einem gemeinsamen Haushalt. Mittels inhaltlich strukturierender Inhaltsanalyse wurden die erhobenen Daten analysiert. Den daraus resultierenden Forschungsergebnissen ist der aktuelle Forschungsstand vorangestellt. In diesem wird generell aufgezeigt, welche Faktoren Väter in ihrer Vaterrolle beeinflussen, wobei der Einfluss der Mutter detaillierter beleuchtet wird. Weiters wird die soziologische Rollentheorie beschrieben, aus deren Blickwinkel die Vaterrolle betrachtet wird. Die aus dem Forschungsstand erhobenen Einflüsse der Mutter bilden die Hauptkategorien in der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse: Das hemmende und bestärkende Verhalten der Mutter, die Partnerschaftsqualität, das Mutterschaftskonzept der jeweiligen Mutter sowie die Sicht der Mutter auf den Vater. Es zeigt sich, dass neben anderen Einflussfaktoren besonders die Mütter einen wesentlichen Einfluss auf die Väter in deren Rolle ausüben. Sie kommunizieren überwiegend hemmend, aber auch bestärkend ihre Vorstellungen, Einstellungen und Ansprüche an die Väter und betreiben damit maternal gatekeeping im hinderlichen und förderlichen Sinne. Sie lenken die Väter bei der Ausführung der mit der Vaterrolle verbundenen Aufgaben. Die Väter nehmen die Standpunkte der Mütter sowie deren Reaktionen auf sie und ihr Verhalten wahr und setzen die Wünsche der Mütter größtenteils um. Es kommt aber auch zu Irritation, Widerstand und seltener zu Konflikten. Aus Sicht der Väter nehmen die Mütter aufgrund ihrer Erfahrung, ihres Wissens und nicht zuletzt auch ihres Geschlechts zumeist berechtigterweise den Platz einer Autorität ein. Sie haben bei Entscheidungen einen gewissen Vorrang oder mehr Gewicht und verbringen im Allgemeinen mehr Zeit mit dem Kind. Trotz des Wunsches beider Elternteile nach mehr Zeit des Vaters für Familie und Kind wird dies selten umgesetzt und traditionelle Rollenaufteilungen bleiben weitestgehend erhalten. Obwohl die Mütter einigen Veränderungsbedarf bei den Vätern sehen, haben diese dennoch ein durchaus positives Selbstbild von sich als Vater. Die bestärkende Kommunikation der Mutter erzeugt oder verstärkt diese Ansicht. Die Paarbeziehung der Eltern nimmt ebenfalls Einfluss. Jedoch bedeutet, entgegen dem Forschungsstand, eine Verminderung der Partnerschaftsqualität nicht, dass das Engagement der Väter weniger wird. Es bleibt gleich oder steigert sich sogar. Die Väter müssen sich mit der Mutter in ihren verschiedenen Rollen als Vater, Beziehungspartner sowie Berufstätiger arrangieren und auftretende Rollenkonflikte bewältigen. Sie positionieren sich bei den elterlichen Auf-gaben überschneidend und ergänzend zur Mutter. Zwar gibt es zwischen den Eltern durchaus Unterschiede, welche teils auf die verschiedenen Persönlichkeiten oder auch das Geschlecht zurückgeführt werden. Jedoch sehen sich die Väter nicht in einem Kontrastverhältnis zur Mutter. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zum besseren Verständnis für das Verhalten des Mannes in seiner Vaterrolle beitragen. This master thesis deals with the relationship between parents and how mothers influence the paternal role of fathers. Data about the father’s perspective on themselves, as well as their perception on the child's mother were collected and analyzed. For this purpose, partially standardized, guideline-supported individual interviews were conducted, with six different fathers. At the time of the interview the participating fathers were in a relationship with their child's mother and shared a household with her and their young child/children. To analyze the collected data, qualitative content analysis was used. Following a summary of the current state of research, the so found research results are presented. The results show which factors influence the father role, whereby a focus was put on the mother’s impact. The sociological role theory is introduced, as it is used to describe the paternal roles. Emerging from the current state of research, the main categories are based on the various maternal influences. On that basis, the inhibiting and facilitative behavior of the mother, the quality of the partnership, the motherhood concept and the mother's perspective on the father form the main categories for the content analysis. The results show, that beside other influences, the mothers in particular have a great influence on the practiced fatherhood. The mothers communicate their ideas, attitudes and demands regarding the father’s role. They mainly do so in an inhibiting, but also in a facilitative manner. Therefore, they are practicing maternal gatekeeping in a beneficial and restrictive sense. They guide the fathers in the implementation of the tasks associated with the father role. The fathers perceive the mother’s point of view and their reactions on them and their behavior. Mostly they implement the mother's wishes, but are also irritated, show resistance and infrequently conflicts arise. Fathers interviewed, justify that mothers take the place of authority on the basis of their experience, their knowledge and not least their sex. Therefore, they have priority in taking decisions and generally spend more time with the child. The common wish of both parents, for the father to spend more time with the family and the child, is rarely implemented. Traditional parental roles are frequently retained. Although the mothers see some need for change in the fathers, fathers still have a positive self-image of themselves as a father. Partly this is due to the mothers praising and encouraging behavior towards the fathers which occurs parallel. The quality of the parent’s relationship also takes influence. However, contrary to the current state of research, a reduction in the quality of the partnership does not mean that the commitment as a father will decrease. It stays the same or even increases. The fathers have to come to terms with the mothers in their various roles as a father, as a partner and a working man. They have to deal with arising role conflicts. The fathers position themselves in the parental tasks overlapping and additional the mothers. There are differences between the parents, but no contrast. These differences are partly attributed to the different personalities and partly to their sex. The knowledge gained from this research should contribute to a better understanding of men meeting their father role. vorgelegt von: Linda Gaisbauer Wien, FH Campus Wien, Masterarb., 2021