Die Stubaier Gletscherstraße befindet sich im Stubaital (Tirol) und ist der einzige Verkehrsweg zwischen dem Skigebiet Stubaier Gletscher und der nahe gelegenen Gemeinde Neustift. Die Straße führt durch einen engen Taleinschnitt unterhalb von 28 großen Lawinenabgängen. Die rund 7,47 km lange Gletscherstraße ist auf 4,9 km nicht durch Galerien und Tunnel vor Lawinen geschützt. Um das Risiko für die Bevölkerung zu verringern, wird die Straße in Zeiten erhöhter Lawinengefahr komplett gesperrt. In den letzten 15 Wintern wurde diese Straße insgesamt 12 mal (23 Tage Sperrung) als Vorsichtsmaßnahme wegen Lawinengefahr gesperrt. Im Rahmen dieser Fallstudie wurden die Parameter, die zu einer Sperrung führten, wie Lawinengefahr, Wetterparameter und Schneedeckendynamik, untersucht. Bei der Analyse der Gefahrenprognosen für jeden der 23 Schließungstage wurde mit Hilfe eines digitalen 1-M-Geländemodells ein räumlicher Mittelwert der Gefahren ermittelt. Die Ergebnisse belegen, dass die vom Lawinenwarndienst aus Tirol (LWD Tirol) täglich prognostizierte Gefahrenstufe für die Sperrung deterministisch ist. Die statistische Signifikanz für die Sperrung wurde für die Schneehöhe (HS) und den Niederschlag (SWE) über 1-, 2- und 3-Tages-Intervalle vor den Straßensperrungen ermittelt. Das Restrisiko (RV), ausgedrückt als die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Ereignisses für eine Person pro Jahr, wurde durch Berechnung verschiedener Lawinenwiederkehrperioden (T) unter Verwendung eines mittleren Verkehrsaufkommens auf der Straße bewertet und anschließend mit bekannten Risikotoleranzen in Europa verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass das simulierte RV (3.2 x 10-4 jr-1) innerhalb einer Bandbreite des akzeptablen Risikos für Bergstraßen in der Schweiz liegt (2-4 x 10-4 jr-1, nach Wilhelm 1997). Die Ergebnisse stehen im Gegensatz zu einer ähnlichen Risikobewertung, die vor 20 Jahren durchgeführt wurde (5,4 x 10-5 jr-1, nach Huttenlau, unveröffentlicht). In einer grundlegenden wirtschaftlichen, This thesis is a case study of an avalanche risk management area in Stubaital, Tirol, where a 7.47 km Alpine roadway (Stubaier Gletscherstraße) functions as the only transportation route between the Stubaier Gletscher ski area and the nearby municipality of Neustift im Stubaital. The roadway passes through a narrowly incised valley corridor below 28 large avalanche catchments. Geospatial analysis revealed a net exposure to these paths, exclusive of redundant avalanche hazard, of 4.9 km of roadway unprotected by structures such as galleries or tunnels. Gross exposure (inclusive of redundant avalanche hazard) was calculated at 7.98 km of unprotected road—remarkably exceeding the total length of the study area itself. To address this exposure, the Gletscherstraße observes full closure to reduce public risk during certain periods of elevated avalanche hazard. A record of the most recent 15 winters revealed 12 independent closure periods related to avalanche, totaling 23 days (between 2008 and 2023). Indication for closure was precautionary due to forecasted hazard (in 10 of 12 closure periods); or reactionary from an avalanche impacting vehicles on the roadway (in 2 of 12 closure periods). Parameters preceding these closures—such as forecasted avalanche hazard, weather and snowpack dynamics—were statistically compared to different populations within the 15-yr timeseries. Results showed that the daily forecasted danger level(s) from the Avalanche Warning Service of Tirol (LWD Tirol) were significant to closure (p <0.0001). Statistical significance of weather to closure was determined for new snow accumulation (expressed as ∆HS) and precipitation (as liquid), over 1-, 2- and 3- day intervals preceding road closure events (p <0.007). Temperature and wind were generally inconclusive regarding their statistical contribution to closure (p >0.05). The residual risk (RV), expressed as the probability of a fatal event for one person per year, was assessed by numerical simulation, Robert Jackson Noyes, Zusammenfassung in deutscher Sprache, Masterarbeit Universität Innsbruck 2024, Masterarbeit Freie Universität Bozen 2004