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Die Wirkungen der Schwermetalle sind sehr mannigfaltig, obwohl gewisse gemeinsame Zuge bei vielen, wenn nicht bei allen Metallen wiederkehren, und obwohl der elementare Vorgang, der das Wesen der Wirkung ausmacht, vielleicht sehr oft prinzipiell der gleiche ist. Beim Zusammentreffen lebendiger Substanz mit Schwermetallverbindungen kommt eine ganze Reihe verschiedener Moglichkeiten gegenseitiger Einwirkung in Betracht, die durch die chemische Natur der Metalle und des lebendigen Materials gegeben sind.

Wie bereits oben (S.7) ausgefuhrt wurde, geben die Analysen von Korpergewebe auf Mineralsubstanz immer nur Mischwerte; ihr Gehalt an Blut und der dem Blutplasma ahnlich zusammengesetzten Intercellularfltissigkeit entstellt die Werte, die den Gewebszellen, also den fur das Gewebe charakteristischen Elementen, zukommen wurden. Auch ist es nicht immer leicht, ohne Veraschung, d. h. ohne kunstliche Erzeugung von Carbonaten, Phosphaten und Sulfaten einem Gewebe die Mineralstoffe zwecks Analyse zu entziehen. So versteht es sieh auch wohl, das Analysen derselben Gewebsart an verschiedenen, auch symmetrischen Stellen des gleichen Individuums zuweilen recht erstaunliche Differenzen im Gehalt an verschiedenen Mineralien erkennen lassen1. (Vgl. S. 76, 91.)

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Die Einwirkung von Porphyrexid auf Hamoglobin fuhrt zur Bildung von Hamiglobin in nicht stochiometrisch verlaufender Reaktion. Die Abwesenheit von Sauerstoff fordert die Hamiglobinbildung, wahrend die Gegenwart von Kohlenoxyd sie hemmt. Die Reaktion kommt nicht zu einem Gleichgewicht; uberschussiges Oxydationsmittel wird in gleichzeitigen, schnell ablaufenden Nebenreaktionen am Hamoglobinmolekul verbraucht.

1. Die hohe Bedeutung der Konzentration an Wasserstoffionen fur die Reaktion des Chlorats mit dem Blutfarbstoff wurde an Blutkorperchensuspensionen in vitro bestatigt.

Metalle, meine Damen und Herren, sind mit der Entwicklung der menschlichen Kultur eng verknupft : lassen wir nur die beiden Silben Stahl und Gold einmal anklingen oder auch, dem genius loci folgend : Rheingold und Rheinstahl! Spat aber, verglichen mit der Verwendung der Metalle fur Werkzeug, Waffen und Schmuck, wurden bewust ihre eigentlich chemischen Eigenschaften ausgenutzt, die heute die Technik nicht mehr entbehren kann: viele Katalysatoren enthalten Metalle und ohne sie hatten wir weder das synthetische Ammoniak, das den Ertrag unserer Felder an Brotgetreide steigert, noch als Brotaufstrich die Margarine aus den Pflanzenolen der Urwalder und den Tranen des Eismeeres. Vor aller Kultur haben zur Entstehung der Pflanzen und der Meerestiere, wie schlieslich fur Aufbau und Betatigung des menschlichen Korpers Metalle mitgewirkt: vom Eisen des Blutes haben wir vorgestern erst wieder gehort.

Das Blut (der Wirbeltiere) als einziges wirklich rein abtrennbares Gewebe bietet bei weitem die gunstigsten Bedingungen fur analytische Ermittlungen des Mineralbestandes. Vor allem ist es die Blutflussigkeit, die nach Scheidung von den Korperchen ein einheitliches Material bietet, dessen Zusammensetzung uberdies von besonderem Interesse ist: ist doch das Blutplasma die Mutter der nahrenden Intercellularflussigkeiten, in denen die Gewebselemente schwimmen. Eine qualitativ und quantitativ exakte Kenntnis seiner Mineralbestandteile bildet also die erste Aufgabe bei der Ermittlung des Mineralbestandes uberhaupt.

Verstandlieherweise sind viele Analysen alteren und neueren Datums, besonders bei klinischen Fragestellungen mit beschrankter Materialmenge, an Proben des Gesamtblutes ausgefuhrt worden, ohne das vorher die Trennung von Korperchen und Plasma oder Serum erfolgte. Zahlreiche Arbeiten, die Anderungen an Mineralstoffen, z. B. Calcium oder „saureloslichem Phosphor“, in krankhaften Zustanden usw. verfolgen, stutzen sich auf Befunde am Vollblut. Dies ist nicht in allen Fallen unbedenklich; z. B. kann bei Calcium, von dessen Gesamtmenge die Blutzellen nur einen kleinen Bruchteil enthalten, eine Veranderung der allein wichtigen Plasmakonzentration durch Schwankungen der Blutkorperchenmenge im Blute vorgetauscht oder verhullt sein, und gleiches gilt naturlich auch fur Substanzen mit umgekehrter Verteilung, wie Kalium oder Esterphosphat. Unter der stillschweigenden oder besonders gepruften Voraussetzung, das erhebliche Abweichungen in dem Gesamtkorperchenvolumen gegenuber der Norm nicht bestehen, sind iedoch auch solche Analvsenersebnisse verwertbar.

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Bei Betrachtung des Blutplasmas ergibt sich als eine wichtige Verallgemeinerung, das bei den verschiedenen Saugetierarten seine mineralische Zusammensetzung sehr ahnlich ist, ja das sogar — soweit bekannt — in der ganzen Wirbeltierreihe bis herunter zum Frosch die Abweichungen gering zu sein scheinen, wenn man die geringere Gesamtkonzentration bei den Amphibien ausnimmt.

Hypertonische Losungen von Salz- und Zuckerlosungen wurden im akuten Versuche am menschlichen Auge, im chronischen an kleinen Fischen aufosmotische Effekte quantitativ gepruft. Die wirksame Schwelle lag zwischen 1 1/2- und 2facher Konzentration der Warmbluterisotonie. Durchgreifende Unterschiede zwischen Elektrolyt und Nichtelektrolyt bestanden nicht. Hypertonische Glucoselosungen wirken etwas schwacher, Saccharoselosungen starker als physiologische Salzlosungen.

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Heinzsche Korperchen, Methamoglobin und Sulfhamoglobin sind drei verschiedene, voneinander unabhangige und nebeneinander herlaufende Folgen gewisser Vergiftungen. Statt Methamoglobin empfiehlt sich als besserer Ausdruck: „Haimglobin“, statt Sulfhamoglobin „Verdoglobin“. Der Ausdruck „hamoglobinamische Innenkorperchen“ entspricht in keiner Hinsicht dem tatsachlichen Befunde und ist daher auszumerzen.

Die Eigenschaften der Pikrate, wie besonders der Chloroplatinate, sind gut geeignet, Benzedrin und sein N-methylderivat (Pervitinbase) zu charakterisieren und voneinander zu unterscheiden.